Günter Grass – Nobelvorlesung

Günter Grass.Copyright © Nobel Media AB 1999
Photo: Hans Mehlin
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“Fortsetzung folgt …”
Verehrte Mitglieder der Schwedischen Akademie, meine Damen und Herren!
Mit dieser Ankündigung zogen sich im neunzehnten Jahrhundert Prosawerke in die Länge. Unterm Strich boten Journale und Wochenblätter Platz. Der Fortsetzungsroman stand in Blüte. Während in rascher Folge Kapitel nach Kapitel schwarz auf weiß gedruckt wurden, war der Mittelteil der Erzählung gerade erst handschriftlich zu Papier gekommen, der Schlußteil noch nicht ausgedacht. Doch hielten nicht nur triviale Schauergeschichten und herzergreifende Passionen den Leser in Bann. Etliche Dickens-Romane sind so, in Häppchen, erschienen. Tolstois “Anna Karenina” war ein Fortsetzungsroman. Balzacs Zeit als fleißiger Zulieferer für fortgesetzte Massenware mag ihn, noch namenlos, die Technik erhöhter Spannung, knapp vor dem Abbruch der Spalte, gelehrt haben. Und auch fast alle Fontane-Romane sind zuerst in Zeitungen und Zeitschriften abgedruckt und fortgesetzt worden, zum Beispiel “Irrungen, Wirrungen”, auf daß der Besitzer der “Vossischen Zeitung” empört ausrief: “Will denn diese Hurengeschichte nicht endlich aufhören!”
Doch bevor ich den Faden meiner Rede dergestalt weiterspinne oder zu Nebenfäden aufdrösele, soll erwähnt werden, daß mir, rein literarisch gesichtet, dieser Saal und die einladende Schwedische Akademie nicht fremd sind. In meinem Roman “Die Rättin”, der vor bald vierzehn Jahren erschienen ist und an dessen katastrophalen Verlauf auf abschüssigen Erzählebenen sich der eine oder andere Leser erinnern mag, wird in Stockholm eine Laudatio vor vergleichbar gemischter Gesellschaft gehalten, die der Ratte, genauer gesagt der Laborratte, gewidmet ist.
Sie hat den Nobelpreis erhalten. Endlich, muß man sagen. Denn auf den Vorschlagslisten stand sie lange schon. Sie galt als favorisiert. Stellvertretend für Millionen Versuchstiere von den Meerschweinchen bis zu den Rhesusaffen ist nun sie, die weißhaarige, rotäugige Laborratte, geehrt worden. Sie, vor allen anderen sie – das behauptet der Erzähler in meinem Roman –, hat all die nobelierten Forschungen und Erfindungen auf dem Gebiet der Medizin und was die Entdeckungen der Nobelpreisträger Watson und Crick betrifft, auf dem schier unbegrenzten Versuchsacker der Genmanipulation möglich gemacht. Seitdem darf mehr oder minder legal geklont werden, Mais, Gemüse, aber auch allerlei Getier. Deshalb heißen die gegen Ende des besagten Romans, also während posthumaner Zeit, immer dominanter in Erscheinung tretenden Rattenmenschen “Watsoncricks”. In ihnen ist das beste aus beiden Gattungen vereint. Das Rattige west im Menschen und umgekehrt. Am Wesen dieser Züchtung scheint die Welt genesen zu wollen. Wurde auch Zeit, daß nach dem Großen Knall, als nur Ratten, Kakerlaken und Schmeißfliegen, ein Rest Fisch- und Froschlaich überlebten, dem Chaos wieder Ordnung beigebracht wurde, und zwar mit Hilfe der Watsoncricks, die wunderbarerweise davonkamen.
Da aber diesem Erzählstrang ein “Fortsetzung folgt …” offen stand und die Nobelpreisrede auf die Laborratte nicht etwa als heiteres Schlußstück den Roman beschließt, kann ich mich nun grundsätzlich dem Erzählen als Überlebens- und Kunstform zuwenden.
Von Anfang an wurde erzählt. Lange bevor sich das Menschengeschlecht im Schreiben übte und nach und nach alphabetisierte, erzählte jeder jedem, und jeder hörte dem anderen zu. Bald gab es unter den noch nicht Schreibkundigen solche, die mehr und besser erzählten oder glaubhafter lügen konnten. Und unter ihnen gab es hinwiederum solche, denen es kunstvoll gelang, den Fluß ihrer Erzählung nach ruhigem Dahinfließen zu stauen, dann die gestaute Stoffmasse über die Ufer treten zu lassen, ihr einen verzweigten Verlauf zu geben, der nie versickerte, sondern plötzlich und überraschend ein breites Flußbett fand, nun freilich viel Treibgut mitführend, das Nebenhandlungen zur Folge hatte. Und weil diese allerfrühesten Erzähler, die auf Tages- oder Lampenlicht nicht angewiesen waren und noch im Dunkeln gut munkeln konnten, ja, der Dunkelheit oder dem Dämmern zusätzliche Spannung abzugewinnen wußten, keine Durststrecken, keinen donnernden Wasserfall scheuten und allenfalls aus Gründen allseits aufkommender Müdigkeit mit dem Versprechen “Fortsetzung folgt …” den Ablauf der Handlung unterbrachen, fanden sich viele Zuhörer ein, die zwar auch, aber nicht so unerschöpflich zu erzählen wußten.
Was wurde, als noch niemand schreiben, aufschreiben konnte, erzählt? Von Anbeginn, seit Kain und Abel, wird viel von Mord und Totschlag die Rede gewesen sein. Rache, besonders die Blutrache, bot Stoff. Und früh schon war Völkermord gang und gäbe. Aber auch von Wasserfluten und Dürrezeiten, von mageren und fetten Jahren konnte berichtet werden. Man scheute keine langwierigen Aufzählungen von Besitz an Vieh und Menschen. Keine Erzählung durfte, wenn sie als glaubwürdig gehört werden wollte, auf lange Geschlechterlisten – wer nach wem und vor wem kam – verzichten. Ähnlich geschlechterkundig bauten sich Heldengeschichten auf. Sogar die bis heute beliebten Dreiecksgeschichten, aber auch Ungeheuerliches, in dem Wesen, gemischt aus Mensch und Tier, Labyrinthe beherrschten oder im Uferschilf lauerten, werden dazumal schon erzählte Massenware gewesen sein. Ganz zu schweigen von Götterund Götzenlegenden sowie abenteuerlichen Schiffsreisen, die erzählend weitergereicht, abgeschliffen, ergänzt, variiert, ins Gegenteil verkehrt wurden und schließlich von einem Erzähler, der Homer geheißen haben soll, oder von einem Erzählerkollektiv – was die Bibel betrifft – aufgeschrieben worden sind. Seitdem gibt es die Literatur. In China, Persien, Indien, auf dem peruanischen Hochland und andernorts, wo überall Schrift entstand, sind es Erzähler gewesen, die sich als Literaten vereinzelt oder im Kollektiv einen Namen gemacht haben oder anonym geblieben sind.
Erhalten hat sich für uns, die wir so extrem schriftlich fixiert sind, die Erinnerung an das mündliche Erzählen, an den oralen Ursprung der Literatur. Doch sollten wir vergessen haben, daß alles Erzählen von Anbeginn über die Lippen gekommen ist, mal gaumig, stockend, dann wieder hastend, wie von Angst getrieben, auch flüsternd, als müsse das preisgegebene Geheimnis vor allzu vielen Mitwissern geschützt werden, nun wiederum laut, zwischen auftrumpfenden Ausrufen oder Fragen, die schon immer mit gebogenem Rüssel den ersten und letzten Dingen nachschnüffelten – sollten wir all das schriftgläubig vergessen haben, dann wäre unser Erzählen papieren nur und nicht von feuchtem Atem getragen.
Wie gut, daß uns Bücher genug zur Hand sind, die, leise wie laut gelesen, Bestand haben. Sie waren mir beispielhaft. Meister wie Melville oder Döblin, aber auch Luthers Bibeldeutsch, haben mich, als ich jung und belehrbar war, angestoßen, vor mich hin sprechend zu schreiben, die Tinte mit der Spucke zu mischen. Und dabei ist es geblieben. Bis ins fünfte Jahrzehnt meiner lustvoll ertragenen Schreibfron kaue ich zähfaserige Satzgefüge zu fügsamem Brei, brabbel in schönster Schreibeinsamkeit vor mich hin und lasse nur zu Papier kommen, was auch gesprochen seine wechselnde Tonlage gefunden, Hall und Echo bewiesen hat.
Ja, ich liebe meinen Beruf. Er verschafft mir Gesellschaft, die vielstimmig zu Wort kommen und möglichst wortgetreu ins Manuskript finden will. Am liebsten begegne ich meinen mir vor Jahren entlaufenen oder vom Leser enteigneten Büchern, wenn ich vor Zuhörern lese, was geschrieben und ausgedruckt zur Ruhe kam. Dann, dem jungen, schon früh der Sprache entwöhnten, dem altersgrauen, doch immer noch nicht gesättigten Publikum gegenüber, wird das geschriebene und ausgedruckte Wort wieder zum gesprochenen. Und die Verzauberung gelingt Mal um Mal. So verdient sich der Schamane im Schriftsteller sein Zubrot. Er, der gegen die verstreichende Zeit schreibt, er, der sich haltbare Wahrheiten zusammenlügt, ihm glaubt man sein unausgesprochenes Versprechen: Fortsetzung folgt …
Doch wie wurde ich Schriftsteller, Dichter, Zeichner – und alles zugleich auf erschreckend weißem Papier? Welch hausgemachte Hybris vermochte ein Kind zu solcher Verstiegenheit anzustiften? Denn ich war etwa zwölf Jahre alt, als für mich feststand, Künstler werden zu wollen. Das war, als bei uns zu Hause, ganz nahe dem Vorort Danzig-Langfuhr, der Zweite Weltkrieg begann. Die fachliche Spezialisierung in Richtung Dichter bildete sich erst im folgenden Kriegsjahr aus, als mir in der Zeitschrift der Hitlerjugend “Hilf mit!” ein verlockendes Angebot gemacht wurde: Ein Erzählwettbewerb stand ausgeschrieben. Preise wurden versprochen. Und sogleich begann ich meinen ersten Roman in ein Diarium zu schreiben. Er trug, beeinflußt durch den familiären Hintergrund meiner Mutter, den Titel “Die Kaschuben”, spielte aber nicht in der dem verschwindend kleinen Kaschubenvolk wieder einmal schmerzlichen Gegenwart, sondern im dreizehnten Jahrhundert, zur Zeit des Interregnums, der kaiserlosen, der schrecklichen Zeit, in der Wegelagerer und Raubritter Straßen und Brücken beherrschten und sich die Bauern nur durch eigenes Recht, durch Femegerichte zu helfen wußten.
So viel erinnere ich, daß nach kurzer Darstellung der wirtschaftlichen Lage im kaschubischen Hinterland sogleich die Räuberei und mit ihr das Hauen und Stechen begann. Dergestalt heftig wurde gewürgt, erdolcht, aufgespießt und durch Femespruch mit Galgen oder Schwert gerichtet, daß gegen Ende des ersten Kapitels alle Hauptdarsteller und ein Gutteil der Nebenpersonen tot, verscharrt oder den Krähen als Fraß vorgeworfen waren. Da mir mein Stilgefühl nicht erlaubte, die angehäuften Toten als Geister handeln und den Roman ins Schauerliche vorantreiben zu lassen, mußte mein Versuch als gescheitert gelten, war dem “Fortsetzung folgt …” ein jähes Ende gesetzt; nicht für immer und alle Zeit, aber der Anfänger wurde mit der deutlichen Ermahnung geimpft, beim zukünftigen Erzählen behutsamer und ökonomischer mit dem fiktiven Personal umzugehen.
Doch vorerst las ich in mich hinein. Ich las auf besondere Weise: mit den Zeigefingern in den Ohren. Erklärend muß dazu gesagt werden, daß meine jüngere Schwester und ich in beengten Verhältnissen, nämlich in einer Zweizimmerwohnung, also ohne eigene Kammer oder sonst einen noch so winzigen Verschlag aufgewachsen sind. Auf Dauer gesehen war das für mich von Vorteil, denn so lernte ich früh, mich inmitten von Personen und umgeben von Geräuschen dennoch zu konzentrieren. Wie unter einer Käseglocke aufgehoben, war ich so ans Buch und dessen erzählte Welt verloren, daß meine Mutter, die zu Scherzen neigte, nur um einer Nachbarin die gänzliche Absenz ihres Sohnes zu beweisen, eine Butterstulle, die neben meinem Buch lag und in die ich ab und zu biß, gegen ein Stück Seife – nehme an, Palmolive – eintauschte, woraufhin beide Frauen – meine Mutter mit gewissem Stolz – Zeugen wurden, wie ich, ohne den Blick vom Buch zu lösen, nach der Seife griff, zubiß und kauend eine gute Minute brauchte, um aus dem gedruckten Geschehen geworfen zu werden.
Solch frühe Einübung in konzentriertes Verhalten ist mir noch heute geläufig; doch nie wieder habe ich so besessen gelesen. Die Bücher fanden sich in einem Schränkchen hinter blauen Scheibengardinen. Meine Mutter war Mitglied in einem Buchclub. Dostojewskis und Tolstois Romane standen dort neben und zwischen einigen von Hamsun, Raabe und Vicki Baum. Auch Selma Lagerlöfs “Gösta Berling” war greifbar. Später fütterte mich die Stadtbibliothek. Doch den Anstoß hat wohl der Bücherschatz meiner Mutter gegeben. Sie, die genau rechnende Geschäftsfrau, die ihren Kolonialwarenladen zu Diensten unzuverlässiger Pumpkundschaft betrieb, liebte das Schöne, lauschte dem Volksempfängerradio Opern- und Operettenmelodien ab, hörte gerne meine vielversprechenden Geschichten, ging oft ins Stadttheater und nahm mich manchmal mit.
Aber diese nur flüchtig skizzierten Anekdoten, erlebt in der Enge kleinbürgerlicher Verhältnisse, die ich vor Jahrzehnten an anderer Stelle und mit fiktivem Personal episch breit ausgemalt habe, sind einzig dazu gut, mir bei der Beantwortung der Frage “Wie wurde ich Schriftsteller?” behilflich zu werden. Die Fähigkeit zur anhaltenden Tagträumerei, die Lust am Wortwitz und am Spiel mit Wörtern, die Sucht, nur deshalb und ohne Vorteil für sich zu lügen, weil das Schildern der Wahrheit zu langweilig gewesen wäre, kurz, was man vage genug Begabung nennt, war gewiß vorgegeben, doch ist es der jähe Einbruch der Politik ins familiäre Idyll gewesen, der dem allzu leicht dahinsegelnden Talent zu dauerhaftem Ballast und einigem Tiefgang verhalf.
Der Lieblingscousin meiner Mutter, wie sie kaschubischer Herkunft, war im Freistaat Danzig Beamter der polnischen Post. Er ging bei uns ein und aus, war gerngesehener Besuch. Als bei Kriegsbeginn das Postgebäude am Heveliusplatz gegen den Ansturm der SS-Heimwehr eine Zeitlang verteidigt wurde, gehörte mein Onkel zu den Kapitulierenden, die alle standrechtlich verurteilt und erschossen worden sind. Plötzlich fehlte dieser Onkel. Plötzlich und anhaltend sprach man nicht mehr von ihm. Er blieb ausgespart. Doch indem er wie weg war, muß er sich bei mir festgesetzt haben, unbemerkt über Jahre hinweg, in denen ich mit fünfzehn in Uniform steckte, mit sechzehn mich zu fürchten lernte, mit siebzehn in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet, mit achtzehn in Freiheit und als Schwarzhändler tätig war, schließlich den Beruf des Steinmetz und Steinbildhauers lernte, mich auf Kunstakademien übte, schrieb und zeichnete, zeichnete und schrieb, leichtfüßige Verse, windgeblasen, skurrile Einakter. Das ging so fort, bis mir, dem das ästhetische Vergnügen wie eingeboren war, eine Stoffmasse sperrig wurde. Und unter ihrem Geröll lag der Lieblingscousin meiner Mutter, der erschossene polnische Postbeamte, begraben, um von mir – von wem sonst? – gefunden, ausgebuddelt zu werden, auf daß er unter anderem Namen und in anderer Gestalt mittels Erzählbeatmung wieder zum Leben erweckt wurde; diesmal jedoch in einem Roman, dessen Haupt- und Nebenfiguren lebensgierig und putzmunter viele Kapitel überlebten, wobei einige sogar bis zum Ende aushielten, so daß des Schriftstellers ständiges Versprechen “Fortsetzung folgt …” eingelöst werden konnte.
Und so weiter und so weiter. Mit der Veröffentlichung meiner ersten beiden Romane “Die Blechtrommel” und “Hundejahre” und der dazwischengeschobenen Novelle “Katz und Maus” lernte ich früh, als immer noch relativ junger Schriftsteller, daß Bücher Anstoß erregen, Wut, Haß freisetzen können. Was aus Liebe dem eigenen Land zugemutet ward, wurde als Nestbeschmutzung gelesen. Seitdem gelte ich als umstritten.
Dabei befinde ich mich, was nach Sibirien oder sonstwohin verwünschte Schriftsteller betrifft, in guter Gesellschaft. Wir sollten uns deswegen nicht beklagen. Vielmehr dürfen wir den Zustand des permanenten Umstrittenseins als belebend empfinden und auch dem Risiko unserer Berufswahl angemessen. Es ist nun mal so, daß die Autoren des bloßen Wortgeschehens den Mächtigen, die stets auf der Siegerbank ihr Platzrecht behaupten, gerne und wohlbedacht in die Suppe spucken, weshalb die Geschichte der Literatur sich analog zur Entwicklung und Verfeinerung der Zensurmethoden verhält.
Der Machthaber Mißlaune zwang Sokrates, den Giftbecher bis zur Neige zu leeren, trieb Ovid in die Verbannung, nötigte Seneca, seine Pulsadern zu öffnen. Die schönsten literarischen Früchte, gewonnen aus abendländischer Kulturgärtnerei, zierten namentlich den Index der katholischen Kirche, während Jahrhunderten und bis heutzutage. Welches Ausmaß an Verzögerung hat die europäische Aufklärung durch die Zensurmaßnahmen absolut herrschender Fürsten erfahren? Wie viele deutsche, italienische, spanische und portugiesische Schriftsteller hat der Faschismus aus ihren Ländern, ihren Sprachräumen vertrieben? Wie viele Schriftsteller sind Opfer des leninistisch-stalinistischen Terrors geworden? Und welchen Zwängen sind Schriftsteller heute noch, ob in China, Kenia oder Kroatien, ausgesetzt?
Ich komme aus dem Land der Bücherverbrennung. Wir wissen, daß die Lust, das verhaßte Buch in dieser oder jener Form zu vernichten, immer noch oder schon wieder dem Zeitgeist gemäß ist und gelegentlich telegenen Ausdruck, das heißt Zuschauer findet. Weit schlimmer jedoch ist, daß die Verfolgung von Schriftstellern bis hin zur angedrohten oder vollzogenen Ermordung in aller Welt zunimmt und sich alle Welt an diesen fortgesetzten Terror gewöhnt hat. Jener Teil der Welt, der sich frei nennt, schreit zwar empört auf, wenn in Nigeria, wie 1995 geschehen, der die Verseuchung seiner Heimat anklagende Schriftsteller Ken Saro-Wiwa mit seinen Mitstreitern zum Tode verurteilt und dieses Urteil vollstreckt wird, geht aber dann zur Tagesordnung über, weil ökologisch begründeter Protest die Geschäfte des global herrschenden Ölgiganten Shell stören könnte.
Was jedoch macht Bücher und mit ihnen Schriftsteller dergestalt gefährlich, daß Staat und Kirche, Medienkonzerne und Politbüros sich zu Gegenmaßnahmen gezwungen sehen? Selten sind es direkte Verstöße gegen die jeweils herrschende Ideologie, denen Schweigegebot und Schlimmeres folgen. Oft reicht der literarische Nachweis, daß die Wahrheit nur im Plural existiert – wie es ja auch nicht nur eine Wirklichkeit, sondern eine Vielzahl von Wirklichkeiten gibt –, um einen solch erzählerischen Befund als Gefahr zu werten, als eine tödliche für die jeweiligen Hüter der einen und einzigen Wahrheit. Auch daß Schriftsteller – was ihres Berufes ist – die Vergangenheit nicht ruhen lassen können, zu schnell vernarbte Wunden aufreißen, in versiegelten Kellern Leichen ausgraben, verbotene Zimmer betreten, heilige Kühe verspeisen oder wie Jonathan Swift es getan hat, irische Kinder als Rostbraten der herrschaftlich englischen Küche empfehlen, ihnen also generell nichts, selbst nicht der Kapitalismus heilig ist, all das macht sie anrüchig, strafwürdig. Ihr schlimmstes Vergehen jedoch bleibt, daß sie sich in ihren Büchern nicht mit den jeweiligen Siegern im historischen Verlauf gemein machen wollen, sich vielmehr dort mit Vergnügen herumtreiben, wo die Verlierer geschichtlicher Prozesse am Rande stehen, zwar viel zu erzählen hätten, doch nicht zu Wort kommen. Wer ihnen Stimme gibt, stellt den Sieg in Frage. Wer sich mit Verlierern umgibt, gehört zu ihnen.
Gewiß haben die Mächtigen, gekleidet in dieses oder jenes Zeitkostüm, generell nichts gegen die Literatur. Sie wünschen sich sogar eine als Zimmerschmuck und sind bereit, sie zu fördern. Gegenwärtig soll sie unterhaltsam sein, der Spaßkultur dienlich, also nicht nur das Negative sehen, vielmehr den Menschen in ihrer Not ein Hoffnungslichtlein stecken. Im Grunde war und ist, wenn auch nicht so explizit gefordert wie zu Zeiten des Kommunismus, der “positive Held” erwünscht. Der kann heutzutage im unbegrenzten Dschungel der freien Marktwirtschaft durchaus rambomäßig daherkommen und seinen Weg zum Erfolg lachend mit Leichen pflastern; ein Bruder Leichtfuß, der zwischen Schußwechsel und Schußwechsel zu einem schnellen Fick bereit ist, ein Winner, der lauter Loser hinter sich läßt, kurzum ein Held, der unserer globalisierten Welt seine positiven Duftmarken setzt. Und dem Wunsch nach derart hartgesottenen Stehaufmännchen wird auch mittels allzeit verfügbarer Medien entsprochen: James Bond hat viele ihm dollygleiche Kinder geheckt. Nach seiner Machart – als cooler Typ – darf weiterhin das Gute über das Böse siegen.
Also wäre sein Gegenbild oder Gegenspieler der negative Held? Nicht unbedingt. Ich komme, wie Sie lesend erfahren haben, aus der maurisch-spanischen Schule des pikaresken Romans. In ihr ist der Kampf gegen Windmühlenflügel ein durch die Jahrhunderte hindurch übertragbares Modell geblieben. Also lebt der Pikaro von der Komik des Scheiterns. Sein Witz pinkelt an die Säulen der Macht, sägt an deren Gestühl, weiß aber zugleich, daß er weder den Tempel zum Einsturz noch den Thron zum Kippen bringen wird. Nur sieht das Erhabene, sobald mein Pikaro vorbeigeschlendert ist, ziemlich schäbig aus, und der Thron wackelt ein wenig. Sein Humor ist der Verzweiflung abgewonnen. Während sich in Bayreuth die “Götterdämmerung,” vor hochkarätigem Publikum in die Länge zieht, hört man ihn kichern, denn in seinem Theater laufen Komödie und Tragödie Hand in Hand. Er verspottet die schicksalhaft daherschreitenden Sieger und bringt sie ins Stolpern. Zwar macht sein Scheitern uns lachen, doch ist das von ihm ausgelöste Gelächter von sperriger Qualität: es bleibt im Hals stecken; selbst seine witzigst zugespitzten Zynismen sind von tragischem Zuschnitt. Zudem ist er aus der Sicht rot oder schwarz eingefärbter Beckmesser ein Formalist, ja, Manierist erster Güte: Er hält das Fernglas verkehrt herum. Die Zeit rangiert bei ihm auf einem Verschiebebahnhof. Allerorts stellt er Spiegel auf. Nie weiß man, wessen Bauchredner er jetzt ist. Der reizvollen Perspektive wegen sind in des Pikaro Manege manchmal sogar Zwerge und Riesen zugange. So ist Rabelais zeit seines tätigen Lebens auf der Flucht vor profaner Polizei und der heiligen Inquisition gewesen, weil seine überlebensgroßen Kerle Gargantua und Pantagruel die nach scholastischer Lehre geordnete Welt auf den Kopf gestellt hatten. Welch ein Höllengelächter haben die beiden entfesselt! Und als Gargantua breitärschig auf den Türmen von Notre-Dame hockte und von dort herab pissend ganz Paris unter Wasser setzte, lachte das Volk, sofern es nicht ersoffen war. Oder noch einmal Swift als Zeuge herbeigerufen: sein kulinarisch gewürzter Vorschlag, die Hungersnot in Irland zu mildern, könnte zeitgemäß aufgegriffen werden, indem beim nächsten Weltwirtschaftsgipfel, sobald den Staatsoberhäuptern der Tisch gedeckt ist, nun nicht mehr die Kinder irischer Hungerleider sondern brasilianische Straßenkinder oder solche aus dem südlichen Sudan köstlich zubereitet serviert werden. Satire heißt diese Kunstform. Sie darf bekanntlich alles, sogar mit dem Entsetzlichen den Lachnerv kitzeln.
Als Heinrich Böll am 2. Mai 1973 hier seine Nobelvorlesung hielt, in der er die so gegensätzlich anmutenden Positionen Vernunft und Poesie in immer enger führender Umkreisung zur Konfrontation brachte, beklagte er mit letztem Satz seiner Rede ein Versäumnis aus Zeitgründen: “Übergehen mußte ich den Humor, der auch kein Klassenprivileg ist und doch ignoriert wird in seiner Poesie und als Versteck des Widerstands.” – Nun, Heinrich Böll wußte, wie seitab kaum noch gelesen Jean Paul im Panoptikum deutscher Geistesgrößen seinen Platz hat, wie sehr Thomas Manns literarisches Werk, damals aus rechter wie linker Sicht, unter Ironieverdacht stand; und ich ergänze: heute noch steht. Böll meinte gewiß nicht den gängigen Schmunzelhumor, wohl aber das unhörbare Lachen zwischen den Zeilen, chronische Traueranfälligkeit seines Clowns, verzweifelte Komik jenes Sammlers, der das Schweigen archivierte. Eine Tätigkeit übrigens, die in den oft berufenen Medien im Sinne der Ankündigung “Fortsetzung folgt …” Schule gemacht hat und als “Freiwillige Selbstkontrolle” freien Westens gefällige Verkleidung der Zensur ist.
Zu Beginn der fünfziger Jahre, als ich bewußt zu schreiben begonnen hatte, war Heinrich Böll bereits ein bekannter, wenn auch nicht anerkannter Autor. Mit Wolfgang Koeppen, Günter Eich und Arno Schmidt stand er abseits des damals restaurativen Kulturbetriebs. Die noch junge Nachkriegsliteratur tat sich schwer mit der deutschen Sprache, die unter der Herrschaft des Nationalsozialismus korrumpiert worden war. Zudem stand Bölls Generation, aber auch den jüngeren Autoren, zu denen ich mich zählte, ein Satz von Theodor Adorno als Verbotstafel im Wege. Ich zitiere: “Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben ist barbarisch, und das frißt auch die Erkenntnis an, warum es unmöglich ward, heute Gedichte zu schreiben … “
Also kein “Fortsetzung folgt …” mehr. Nun, wir haben dennoch geschrieben. Freilich, indem wir – wie Adorno in seinem Buch von 1951, “Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben” – Auschwitz als Zäsur und unheilbaren Bruch der Zivilisationsgeschichte begreifen mußten. Nur so war diese Verbotstafel zu umgehen. Und doch ist das von Adorno gesetzte Menetekel bis heute wirksam geblieben. An ihm haben sich die Autoren meiner Generation in erklärter Abwehr gerieben. Schweigen wollte, konnte keiner. Ging es doch darum, die deutsche Sprache aus dem Gleichschritt zu bringen, sie aus Idyllen und blaustichiger Innerlichkeit herauszulocken. Uns, den gebrannten Kindern, kam es darauf an, den absoluten Größen, dem ideologischen Weiß oder Schwarz abzuschwören. Zweifel und Skepsis standen Pate; die Vielzahl der Grauwerte reichten sie uns als Geschenk. Ich jedenfalls habe mir diese Askese auferlegt, um dann erst den Reichtum meiner allzu pauschal schuldig gesprochenen Sprache, ihre verführbare Weichheit, ihren vergrübelten Hang zum Tiefsinn, ihre durchaus biegsame Härte, ja, ihren mundartlichen Schmelz, ihre Einfalt und Vieldeutigkeit, ihre Verschrobenheiten und ihre in Konjunktiven aufblühende Schönheit zu entdecken. Mit diesem wiedergewonnenen Pfund galt es zu wuchern, trotz Adorno oder ermahnt durch Adornos Verdikt. Nur so konnte das Schreiben nach Auschwitz – ob Gedicht oder Prosa – fortgesetzt werden. Nur so, indem sie zum Gedächtnis wurde und die Vergangenheit nicht enden ließ, konnte die deutschsprachige Nachkriegsliteratur die allgemeingültige Schreibregel “Fortsetzung folgt …” für sich und gegenüber den Nachgeborenen rechtfertigen. Und nur so gelang es, die Wunde offen zu halten und das gewünschte wie verordnete Vergessen durch ein beharrliches “Es war einmal …” aufzuheben.
Wie oft auch aus diesem oder jenem Interesse der Schlußstrich gefordert, die Rückkehr zur Normalität eingeklagt wurde und die schändliche Vergangenheit als Historie abgelegt werden sollte, die Literatur widersetzte sich diesem so verständlichen wie törichten Verlangen. Zu Recht! Denn jedesmal, wenn in Deutschland die Stunde Null verkündigt, das Ende der Nachkriegszeit ausgerufen worden ist – zuletzt vor zehn Jahren, als die Mauer gefallen war und Deutschlands Einheit auf dem Papier stand –, hat uns die Vergangenheit wieder eingeholt.
Zu jener Zeit, im Februar 1990, habe ich in Frankfurt am Main vor Studenten eine Vorlesung unter dem Titel “Schreiben nach Auschwitz” gehalten. Ich zog Bilanz, legte, Buch nach Buch, Rechenschaft ab. So kam ich zu dem 1972 erschienenen “Tagebuch einer Schnecke”, in dem Vergangenheit und Gegenwart sich mehrgleisig kreuzen, aber auch parallel zueinander verlaufen und manchmal kollidieren. In diesem Buch steht, weil die Definition meines Berufes von meinen Söhnen erfragt wird, die Antwort: “Ein Schriftsteller, Kinder, ist jemand, der gegen die verstreichende Zeit schreibt.” Ich sagte zu den Studenten: “Eine so akzeptierte Schreibhaltung setzt voraus, daß sich der Autor nicht als abgehoben oder in Zeitlosigkeit verkapselt, sondern als Zeitgenosse sieht, mehr noch, daß er sich den Wechselfällen verstreichender Zeit aussetzt, sich einmischt und Partei ergreift. Die Gefahren solcher Einmischung und Parteinahme sind bekannt: Die dem Schriftsteller gemäße Distanz droht verlorenzugehen; seine Sprache sieht sich versucht, von der Hand in den Mund zu leben; die Enge jeweils gegenwärtiger Verhältnisse kann auch ihn und seine auf Freilauf trainierte Vorstellungskraft einengen, er läuft Gefahr, in Kurzatmigkeit zu geraten.”
Das damals angesprochene Risiko ist mir über die Jahrzehnte hinweg treu geblieben. Doch was wäre der Beruf des Schriftstellers ohne Risiko? Gut, gleich einem Literaturbeamten könnte er sich als gesichert begreifen. Aber der Gegenwart gegenüber wäre er ein Gefangener seiner Berührungsängste. Aus Angst, die Distanz zu verlieren, verliefe er sich im Weitentlegenen, wo nur noch die Mythen wabern und das Erhabene sich selbst feiert. Nein, die ständig Vergangenheit werdende Gegenwart wird ihn einholen und ins Verhör nehmen. Denn jeder Schriftsteller ist in seine Zeit hinein geboren, er mag noch so heftig beteuern, zu früh oder zu spät gekommen zu sein. Nicht er stellt sich selbstherrlich das Thema seiner Wahl, vielmehr ist es ihm vorgegeben. Ich jedenfalls habe nicht frei entscheiden können. Denn wäre es einzig mir und meinem Spieltrieb zufolge gegangen, hätte ich mich nach rein ästhetischen Gesetzen erprobt und so unbeschwert wie harmlos im Skurrilen meine Rolle gefunden.
Aber das ging nicht. Widerstände waren da. Aus deutscher Geschichtsträchtigkeit geworfen, lagen Trümmer- und Kadaverberge zuhauf. Diese Stoffmasse, die sich, indem ich sie abzutragen begann, vergrößerte, war nicht wegzublinzeln. Zudem komme ich aus einer Flüchtlingsfamilie. Deshalb hat sich zu allem, was einen Schriftsteller von Buch zu Buch antreiben mag – üblicher Ehrgeiz, Furcht vor Langeweile, das Triebwerk der Egozentrik –, die Gewißheit vom unwiederbringlichen Verlust der Heimat als anstiftende Kraft bewiesen. Erzählend sollte die zerstörte, verlorene Stadt Danzig, nein, nicht zurückgewonnen, jedoch beschworen werden. Diese Schreibobsession hat mich angestachelt. Ich wollte, nicht frei von Trotz, mir und meinen Lesern ins Bild bringen, daß das Verlorene nicht spurlos im Vergessen versinken muß, vielmehr durch die Kunst der Literatur wieder Gestalt gewinnen kann: in all seiner Größe und jämmerlichen Kleinlichkeit, mit seinen Kirchen und Friedhöfen, den Geräuschen der Schiffswerften und dem Geruch der matt anschlagenden Ostsee, mit einer längst verebbten Sprache, diesem stallwarmen Gemaule, mit Sünden, die zur Beichte taugten, und seinen geduldeten und verschuldeten Verbrechen, denen keine Beichte die erwünschte Absolution erteilen konnte.
Verlust dieser Art ist auch anderen Schriftstellern zum Mistbeet fortgesetzt obsessionshaften Erzählens geworden. Jedenfalls kamen vor Jahren Salman Rushdie und ich gesprächsweise überein, daß ihm, wie mir mein verlorenes Danzig, sein verlorenes Bombay Quelle und Müllgrube, Fixpunkt und Weltmitte ist. Diese Anmaßung, diese Verstiegenheit, gehört zur Literatur. Sie bleibt Voraussetzung für ein Erzählen, das befähigt ist, alle Register zu ziehen. Mit ziselierter Kleinkunst feinsinniger Psychologisierung oder mit einem Realismus, der sich als naturgetreuer Abklatsch mißversteht, ist solch monströsen Stoffmassen nicht beizukommen. Sosehr wir aus aufklärender Tradition der Vernunft verpflichtet sind, der absurde Verlauf der Geschichte spottet jeder nur vernünftigen Erklärung.
Wie der Nobelpreis, sobald wir ihn aller Feierlichkeit entkleiden, auf der Entdeckung von Dynamit fußt, das wie andere menschliche Kopfgeburten – sei es die Spaltung der Atome, sei es die gleichfalls nobelierte Aufschlüsselung der Gene – das Wohl und das Wehe in die Welt gesetzt hat, so beweist die Literatur ihrerseits Sprengkraft, wenngleich die von ihr ausgelösten Explosionen verzögert, sozusagen in Zeitlupe zum Ereignis werden und die Welt verändern: gleichfalls als Wohltat und Anlaß zum Wehgeschrei für das Menschengeschlecht. Wieviel Zeit hat der Prozeß der europäischen Aufklärung von Montaigne über Voltaire, Diderot, Kant, Lessing und Lichtenberg benötigt, um die Funzel der Vernunft in die finstersten Winkel scholastischer Verdunkelung zu tragen. Oft genug wurde das Lichtlein gelöscht. Zensur verzögerte die Illuminierung durch Vernunft. Doch als sie sich dann in aller Helle breitgemacht hatte, war es eine erkaltete, aufs technisch Machbare reduzierte, einzig dem ökonomischen und sozialen Fortschritt verschriebene Vernunft, die sich als Aufklärung ausgab und ihren von Anbeginn zerstrittenen Kindern, dem Kapitalismus und dem Sozialismus, einen vernünftelnden Jargon und den jeweils richtigen Weg zum Fortschritt um jeden Preis eingebleut hatte.
Heute sehen wir, wohin es der Aufklärung genial mißratene Kinder gebracht haben. Wir können ermessen, in welch gefährliche Schieflage uns die durch Worte ausgelöste und zeitverschleppt wirkungsvolle Explosion geschleudert hat. Sicher, wir versuchen mit den Mitteln der Aufklärung – denn andere haben wir nicht – den Schaden zu beheben. Entsetzt sehen wir, daß der Kapitalismus, seitdem sein Bruder, der Sozialismus, für tot erklärt wurde, vom Größenwahn bewegt ist und sich ungehemmt auszutoben begonnen hat. Er wiederholt die Fehler seines totgesagten Bruders, indem er sich dogmatisiert, die freie Marktwirtschaft als einzige Wahrheit ausgibt, von seinen schier unbegrenzten Möglichkeiten berauscht ist und verrückt spielt, das heißt, weltweit Fusionen betreibt, die einzig den Profit maximleren. Kein Wunder, daß sich der Kapitalismus, wie der an sich selbst erstickte Kommunismus, als reformunfähig erweist. Globalisierung heißt sein Diktat. Und wieder einmal wird mit dem Dünkel der Unfehlbarkeit behauptet, dazu gäbe es keine Alternative.
Demnach ist die Geschichte zu Ende. Kein “Fortsetzung folgt …” darf mit Spannung erwartet werden. Oder ist zu hoffen, daß, wenn schon nicht der Politik, die ohnehin jegliche Entscheidungskraft der Ökonomie überlassen hat, wenigstens der Literatur etwas einfällt, das den neuerlichen Dogmatismus ins Wanken bringt?
Wie aber könnte sich ein solch subversives Erzählen als Dynamit von literarischer Qualität erweisen? Wäre Zeit genug vorrätig, die Wirkung einer Spätzündung abzuwarten? Ließe sich ein Buch denken, dem die Mangelware Zukunft Auslauf böte? Ist es nicht gegenwärtig eher so, daß die Literatur aufs Altenteil verwiesen und den jungen Autoren allenfalls das Internet als Spielwiese eingeräumt wird? Betriebsamer Stillstand, dem das Schummelwort Kommunikation eine gewisse Aura verleiht, macht sich breit. Jeglicher Vorrat an Zeit ist bis zum menschenmöglichen Kollaps verplant. Ein kulturbetriebliches Jammertal nimmt die westliche Welt gefangen. Was tun?
In meiner Gottlosigkeit bleibt mir einzig übrig, das Knie vor jenem Heiligen zu beugen, der bislang noch immer hilfreich gewesen ist und die schwersten Brocken ins Rollen gebracht hat. Also flehe ich: Heiliger, von Camus‘ Gnaden nobelierter Sisyphos, bitte, sorge dafür, daß der Stein oben nicht liegen bleibt, daß wir ihn weiterhin wälzen dürfen, auf daß wir wie du glücklich mit unserem Stein sein können und die erzählte Geschichte von der Mühsal unserer Existenz kein Ende findet.
Ob wohl mein Stoßseufzer erhört wird? Oder sollte, nach neuestem Geraune, erst der gezüchtete Mensch als geklonte Schöpfung für die Fortsetzung der Humangeschichte zu sorgen befähigt sein?
Mithin bin ich wieder am Anfang meiner Rede und schlage noch einmal den Roman “Die Rättin” auf, in dessen fünftem Kapitel konjunktivisch die Verleihung des Nobelpreises an die Laborratte, stellvertretend für Millionen anderer Versuchstiere im Dienst der forschenden Wissenschaft, erwogen wird. Und sogleich wird mir deutlich, wie wenig bisher alle preisgekrönten Verdienste geeignet waren, die Geißel der Menschheit, den Hunger, aus der Welt zu schaffen. Zwar gelingt es, jeden, der zahlen kann, mit neuen Nieren zu versorgen. Herzen können verpflanzt werden. Drahtlos telefonieren wir rund um die Welt. Satelliten und Raumstationen umkreisen uns fürsorglich. Waffensysteme sind, infolge gepriesener Forschungsergebnisse, erdacht und verwirklicht worden, mit deren Hilfe sich ihre Besitzer vielfach zu Tode schützen können. Was alles des Menschen Kopf hergibt, hat seinen erstaunlichen Niederschlag gefunden. Nur dem Hunger ist nicht beizukommen. Er nimmt sogar zu. Wo Armut wie angestammt war, schlägt sie in Verelendung um. Weltweit sind Flüchtlingsströme unterwegs; Hunger begleitet sie. Und kein politischer Wille, gepaart mit wissenschaftlichem Können, ist entschlossen, dem wuchernden Elend ein Ende zu setzen.
1973, damals, als in Chile, gestützt auf das tätige Wohlwollen der USA, der Terror zuschlug, hielt als erster deutscher Bundeskanzler Willy Brandt seine Antrittsrede vor den Vereinten Nationen. Er kam auf die weltweite Verelendung zu sprechen. Sein Ausruf “Auch Hunger ist Krieg!” wirkte so überzeugend, daß ihn kurzerhand Beifall erschlug.
Ich war dabei, als diese Rede gehalten wurde. Zu jener Zeit schrieb ich an meinem Roman “Der Butt”, in dem es um die primäre Grundlage menschlicher Existenz, um die Ernährung, also um Mangel und Überfluß, um große Fresser und ungezählte Hungerleider, um des Gaumens Freude und um die Brotrinden vom Tisch der Reichen geht.
Dieses Thema ist uns geblieben. Dem sich anhäufenden Reichtum antwortet die Armut mit gesteigerten Zuwachsraten. Der reiche Norden und Westen mag sich noch so sicherheitssüchtig abschirmen und als Festung gegen den armen Süden behaupten wollen; die Flüchtlingsströme werden ihn dennoch erreichen, dem Andrang der Hungernden wird kein Riegel standhalten.
Davon wird in Zukunft zu erzählen sein. Schließlich muß unser aller Roman fortgesetzt werden. Und selbst wenn eines Tages nicht mehr geschrieben und gedruckt werden wird oder darf, wenn Bücher als Überlebensmittel nicht mehr zu haben sind, wird es Erzähler geben, die uns von Mund zu Ohr beatmen, indem sie die alten Geschichten aufs neue zu Fäden spinnen: laut und leise, hechelnd und verzögert, manchmal dem Lachen, manchmal dem Weinen nahe.
Günter Grass – Nobelföreläsning

Günter Grass håller sin Nobelföreläsning.Copyright © Nobel Media AB 1999
Photo: Hans Mehlin
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“Fortsättning följer …”
Ärade ledamöter av Svenska Akademien, mina damer och herrar!
Detta tillkännagivande signalerade på artonhundratalet att ett prosaverk drog ut på längden. Både dags- och veckotidningar erbjöd plats under strecket. Följetongsromanen blomstrade. Medan de första kapitlen i rask följd trycktes i svart på vitt hade berättelsens mittparti just präntats ner, och slutet var ännu inte uttänkt. Men det var inte enbart triviala skräckhistorier och hjärteknipande passioner som så trollband läsaren. Flera Dickens-romaner kom först ut på det sättet, i småportioner. Tolstojs Anna Karenina var också en följetongsroman. Balzacs tid som flitig leverantör av stapelvara i följetongsform kan mycket väl, innan han hade gjort sig ett namn, ha lärt honom tekniken att stegra spänningen alldeles i slutet av ett avsnitt. Och även nästan alla Fontaneromaner trycktes i nummer efter nummer av någon tidning eller tidskrift, så till exempel Irrungen, Wirrungen, vilket fick ägaren av Vossische Zeitung att indignerat utropa: “Ska den där horhistorien då aldrig ta slut?!”
Men innan jag spinner vidare på huvudtråden i mitt tal eller repar upp den så att jag får några sidotrådar att följa, ska det nämnas att den sal jag nu befinner mig i och Svenska Akademien, vars gäst jag är, inte är mig främmande, rent litterärt sett. I min roman Råttinnan, som kom ut för nästan fjorton år sedan och vars katastrofala förlopp på brant sluttande episka plan en eller annan läsare kanske minns, förekommer ett hyllningstal som hålls i Stockholm inför ett jämförbart blandat sällskap, ett tal ägnat råttan, närmare bestämt laboratorieråttan.
Hon, råtthonan, har fått Nobelpriset. Äntligen, måste man säga. För hon hade länge funnits med på förslagslistorna och ansågs tillhöra favoriterna. Ställföreträdande för miljoner försöksdjur alltifrån marsvinen till rhesusaporna är det nu hon, den vithåriga och rödögda laboratorieråttan, som har erhållit hedersbetygelsen. Hon mer än någon annan – påstår berättaren i min roman – har möjliggjort alla de nobeliserade forskningarna och uppfinningarna på det medicinska området och – vad beträffar de upptäckter som gjorts av Nobelpristagarna Watson och Crick – verksamheten på genmanipulationens snart sagt obegränsade experimentalfält. Sedan dess är det fritt fram för mer eller mindre legal kloning. Av majs, grönsaker, men också allehanda kräk. De råttmänniskor som mot slutet av den nämnda romanen, alltså under posthuman tid, visar sig alltmer dominanta kallas därför “watsoncricks”. De förenar i sig det bästa hos bägge släktena. Det råttiga ingår i människans väsen och omvänt. Världen tycks sträva efter att tillfriskna genom denna framavlade varelses väsen. Det var också hög tid att bringa ordning i kaos efter den stora knallen, som annars bara råttor, kackerlackor och spyflugor plus en liten rest av fisk- och grodrom hade överlevt, och den nya ordningen skulle skapas med hjälp av dessa mirakulöst räddade watsoncricks.
Men eftersom denna tråd i berättelsen inte var färdigspunnen, utan kunde tänkas avbruten med ett “Fortsättning följer … “, och Nobelpristalet till laboratorieråttan ingalunda står sist i romanen, som en avslutande muntration, kan jag så att säga principiellt övergå till att tala om berättandet som överlevnads- och konstform.
Redan i begynnelsen berättades det. Långt innan människosläktet övade sig i att skriva och blev gradvis alfabetiserat berättade envar för envar, och varje människa lyssnade till den andra. Snart fanns det bland de ännu inte skrivkunniga sådana som kunde berätta mer och bättre och som kunde ljuga mera trovärdigt. Och bland dem fanns det återigen en del som på ett konstfullt sätt lyckades dämma upp sin berättelses ström, sedan den först flutit fram helt makligt, varefter de lät den uppdämda stoffmassan svämma över och fick floden att förgrena sig utan att någonsin sina; plötsligt och överraskande fann den en bred bädd, och nu förde den med sig mycket drivgods, vilket gav upphov till sidohandlingar. De där allra första berättarna, som inte var beroende av dagsljus eller lampsken och kunde viska hemlighetsfullt även i mörkret, ja förstod sig på att avvinna mörkret eller skymningsljuset ett tillskott av spänning, skyggade inte för vare sig ökentorra vägsträckor eller dånande vattenfall och lade på sin höjd in en paus i handlingen på grund av att alla började känna sig trötta – och då med löftet “Fortsättning följer …” – och därför infann sig många åhörare, som för all del också själva kunde berätta, fast inte så outtömligt.
Vad var det då som berättades på den tiden när ännu ingen kunde skriva, skriva ner något? Redan i början, redan på Kains och Abels tid, var det säkert mycket tal om mord och dråp. Hämnd, särskilt blodshämnd, bjöd på stoff. Och det dröjde inte länge förrän folkmord blev vardagsmat. Men man kunde också berätta om syndafloder och torka, om magra och feta år. Man skyggade inte för långa egendomslistor som förtecknade både kreatur och människor. Ingen berättelse kunde göra anspråk på trovärdighet om den inte innehöll utförliga släktregister, där det angavs vem som kom före respektive efter den och den. På sådana ättartavlor byggde också hjältehistorierna. I synnerhet de än i dag omtyckta triangeldramerna, men även ruskiga berättelser om varelser mittemellan människa och djur som härskade i labyrinter eller lurade i vassen vid flodstranden var antagligen episk stapelvara redan på den tiden. För att inte tala om guda- och avgudalegender så väl som äventyrliga sjöresor, som den ene berättaren vidarebefordrade till den andre, historier som slipades, byggdes ut, varierades, försågs med omvända förtecken och slutligen nedtecknades av en berättare som lär ha hetat Homeros eller – i Bibelns fall – av ett berättarkollektiv. Alltsedan dess finns litteraturen. I Kina, Persien, Indien, på det peruanska höglandet och andra ställen, överallt där det uppkom någon typ av skrift var det berättare som gjorde sig ett namn, antingen som enskilda litterata eller som medlemmar av ett författarkollektiv, såvida de inte förblev anonyma.
Vi nutidsmänniskor, som är så extremt fixerade vid det skriftliga, har ändå kvar minnet av det muntliga berättandet, av litteraturens orala ursprung. Men skulle det så vara att vi har glömt bort att allt berättande ursprungligen skedde via läpparna, ömsom långsamt malande och med ofrivilliga pauser, ömsom hastande, liksom påjagat av ångest, och även viskande, som om den avslöjade hemligheten måste bevaras från att bli känd av alltför många, sedan återigen högljutt, avbrutet av emfatiska meningsyttringar eller av frågor som sedan urminnes tider liksom med böjd snabel har försökt nosa reda på hur det förhåller sig med de innersta och yttersta tingen – skulle vi händelsevis ha glömt bort allt det där, skrifttroende som vi är, då vore vart berättande knastertorrt och inte buret av fuktig andning.
Så bra att vi har nog med böcker inom räckhåll, böcker som står sig, vare sig de läses tyst eller högt. Där finns mina förebilder. Mästare som Melville eller Döblin, men också Luther med sin bibeltyska, puffade på mig medan jag ännu var ung och läraktig, så att jag skrev medan jag formade satserna högt för mig själv och blandade bläcket med spott. Och på den vägen är det. Nu i det femte årtiondet av min med lust burna livegenskap som skribent tuggar jag segfibriga satsfogningar till en formbar gröt, orerar för mig själv i den härligaste skrivensamhet och låter ingenting annat få plats på papperet än det som även muntligt har funnit sitt varierande tonläge och visat sig klinga rätt och ge eko.
Ja, jag älskar mitt yrke. Det skaffar mig sällskap, som mångstämmigt söker komma till tals och vill in i mitt manuskript så ordagrant som möjligt. De bästa mötena med mina för si eller så många år sedan bortsprungna eller av läsarna exproprierade böcker har jag när jag inför en åhörarskara läser någonting som skrivits, tryckts och kommit till ro. Då, inför ungdomar som språkligt blivit tidigt avvanda, och inför grånade åhörare som ännu inte blivit mätta på ord, återförvandlas det skrivna och tryckta ordet till det talade. Och denna förtrollning lyckas gång efter annan. På det viset skaffar sig schamanen i skriftställaren lite extrainkomster. Han, som skriver för att besvärja den tid som flyr, han, som ljuger ihop hållbara sanningar åt sig, blir trodd när han lovar, om än outtalat: Fortsättning följer …
Men hur blev jag då skriftställare, diktare, tecknare – och alltihop tillika på förfärande vitt papper? Vad var det för en hemmagjord hybris som kunde egga ett barn till en så överspänd verksamhet? Jag var nämligen bara tolv år när jag kände mig säker på att det var konstnär jag ville bli. Det var när andra världskriget började, i mina hemtrakter, alldeles i närheten av förorten Danzig-Langfuhr. Specialiseringen med inriktning på att bli diktare växte fram först påföljande krigsår när jag fick ett lockande anbud i Hitlerjugends tidskrift Hilf mit! [Hjälp till!]. Det var ett upprop till deltagande i en berättartävling. Priser utlovades. Och genast började jag skriva min första roman, i ett diariehäfte. Under inflytande av min mors familjebakgrund fick den titeln Die Kaschuben, men den utspelade sig inte i den närvarande tid som för den försvinnande lilla kasjubiska folkspillran återigen var smärtfylld, utan på tolvhundratalet, under interregnumtiden, den kejsarlösa, den förskräckliga tid då stråtrövare och rovriddare behärskade vägar och broar och bönderna inte såg någon annan utväg att hävda sin rätt än den att tillsätta egna, hemliga domstolar.
Så mycket minns jag som att huggandet och stickandet satte igång direkt efter en kortfattad skildring av det ekonomiska läget i det kasjubiska upplandet. Så häftigt ströps, knivhöggs, spetsades och – efter den hemliga domstolens utslag – avrättades det, med rep eller svärd, att redan kapitel 1 slutade med att alla huvudpersonerna och en stor del av bipersonerna var döda och antingen vilade i hastigt grävda gravar eller hade kastats som föda åt kråkorna. Eftersom min stilkänsla inte tillät mig att låta dessa talrika döda övergå till att agera som andar och driva romanen vidare in i rysargenren måste mitt försök uppges såsom kapsejsat, och det blev tvärstopp för “Fortsättning följer … “; inte för tid och evighet, men nybörjaren vaccinerades med den klart förnimbara uppmaningen att i sin framtida berättarverksamhet handskas försiktigare och mer ekonomiskt med sitt fiktiva persongalleri.
Men först läste jag, satte i mig böcker. Jag läste på ett särskilt sätt: med pekfingrarna i öronen. Som förklaring måste jag infoga att min yngre syster och jag växte upp i trångboddhet, nämligen i en tvårummare, alltså utan att som barn ha eget rum eller ens en pytteliten avbalkning. Det visade sig dock vara till fördel för mig, ty på det viset lärde jag mig tidigt att koncentrera mig även mitt ibland människor och omgiven av diverse ljud. Liksom under en skyddande ostkupa var jag så försjunken i min bok och dess berättade värld att min mor, som var pigg på skämt, bytte ut en limpsmörgås, som låg bredvid min bok och som jag då och då tog en tugga av, mot en tvål – antagligen av märket Palmolive – och det bara för att bevisa för en grannfru hur fullständigt absent hennes son var, med påföljd att bägge kvinnorna – min mor med en viss stolthet – blev vittne till hur jag, utan att ta ögonen från boken, tog upp tvålen, bet i den och tuggade på den i en dryg minut innan jag kastades ut ur det tryckta händelseförloppet.
Denna tidiga inövning i koncentration gav resultat som blivit bestående till den dag i dag är; men aldrig mer har jag läst så maniskt. Böckerna fanns i ett litet skåp bakom glas med blåa gardiner. Min mor var medlem i en bokklubb. Dostojevskijs och Tolstojs romaner stod bredvid och mellan några av Hamsun, Raabe och Vicki Baum. Även Selma Lagerlöfs “Gösta Berling” fanns inom räckhåll. Senare var det stadsbiblioteket som utfodrade mig. Men det var nog min mors bokskatt som var den utlösande faktorn. Hon, den noga kalkylerande affärskvinnan, som i sin speceriaffär betjänade en opålitlig kundkrets som ofta handlade på krita, älskade det sköna, lyssnade till opera- och operettmelodier i folkmottagaren, tyckte om att höra mig läsa upp mina löftesrika historier och gick ofta på stadsteatern, dit jag ibland fick följa med henne.
Men dessa anekdoter, som jag här endast flyktigt har skisserat och som handlar om upplevelser i en trång, småborgerlig miljö, som jag för årtionden sedan återgav med episk bredd och ett fiktivt persongalleri, fyller här ingen annan funktion än att hjälpa mig att besvara frågan “Hur blev jag författare?” Min fallenhet för ihållande dagdrömmeri, lusten att vara kvick och att leka med ord, det oemotståndliga behovet att ljuga utan att ha någon fördel av det, bara för att det skulle vara för långtråkigt att återge sanningen, kort sagt det som man vagt nog kallar begåvning, fanns där säkert som en grundförutsättning, men det var politikens plötsliga inbrytning i familjeidyllen som försåg den alltför lätt ivägseglande talangen med varaktig barlast och fick den att gå lite mer på djupet.
Min mors älsklingskusin, av kasjubisk härkomst liksom hon själv, var anställd vid polska posten i fristaten Danzig. Han gick ut och in hemma hos oss, var en gärna sedd gäst. Efter det att posthuset vid Heveliusplatz, när kriget började, en tid hade hållit stånd mot anstormningen av SS-Heimwehr hörde min onkel till de kapitulerande, som allesammans dömdes till döden av en ståndrätt och arkebuserades. Plötsligt var denne onkel frånvarande. Plötsligt slutade man prata om honom, och det höll i sig. Han förblev utsparad. Men just i och med att han var som borta måste han ha satt sig fast inom mig och funnits där obemärkt under alla år, när jag vid femton års ålder gick omkring i uniform, vid sexton lärde mig vad fruktan vill säga, vid sjutton blev krigsfånge hos amerikanarna, vid arton var fri och verksam som svartabörshandlare, varpå jag slutligen lärde mig sten- och bildhuggaryrket, övade mig vid konstakademier, skrev och tecknade, tecknade och skrev, lättfotade verser med mycket vind i, absurdistiska enaktare. Det fortsatte så, tills en stoffmassa spärrade vägen för mig, som verkade ha en medfödd förmåga att glädjas åt det estetiska. Där låg, under en mängd lösa stenar, min mors älsklingskusin begravd, där väntade den ihjälskjutne polske posttjänstemannen på att jag – vem annars? – skulle hitta och gräva upp honom för att han under annat namn och i annan gestalt skulle bli återuppväckt genom episk andning; fast den gången i en roman vars huvud- och bifigurer, med aptit på livet och pigga som mörtar, överlevde många kapitel och i vissa fall till och med höll ut ända till slutet, så att författarens ständiga löfte “Fortsättning följer …” kunde infrias.
Och så vidare och så vidare. I samband med publiceringen av mina första romaner Blecktrumman och Hundår och den mellan dem inskjutna novellen Katt och råtta fick jag tidigt, som ännu relativt ung författare, lära mig att böcker kan väcka anstöt, frigöra ursinne och hat. Det som var avsett som en inte alltför lätthanterlig kärleksgåva till det egna landet uppfattades som kackande i eget bo. Sedan dess har jag rykte om mig att vara omstridd.
I den egenskapen är jag i gott sällskap av andra författare som man helst velat skicka till Sibirien eller ni vet vart. Vi bör inte beklaga oss över det. Snarare kan vi tillåta oss att uppfatta tillståndet av permanent omstriddhet som livgivande och även i linje med den risk vi tog när vi valde yrke. Det är nu en gång så att upphovsmännen till handlingar som utspelar sig enbart i ord gärna och välbetänkt spottar i soppan för de mäktiga, för dem som alltid påstar sig ha rätt till en plats på segrarnas bänk, och därför står litteraturhistorien i ett analogt förhållande till censurmetodernas utveckling och förfining.
Makthavarnas misshag tvingade Sokrates att tömma giftbägaren, drev Ovidius i landsflykt, nödgade Seneca att öppna pulsådrorna. De skönaste litterära frukter som skördats i den västerländska kulturträdgården har i synnerhet prytt den katolska kyrkans Index, i århundraden och fram till våra dagar. Vilken grad av försening fick upplysningen i Europa vidkännas till följd av enväldiga furstars censuråtgärder? Hur många tyska, italienska, spanska och portugisiska författare fördrevs ur sitt land, sitt språkområde, av fascismen i dess olika former? Hur många författare föll offer för den leninistisk-stalinistiska terrorn? Och vilka tvångsåtgärder drabbar, ännu i dag, skrivande människor i länder som Kina, Kenya eller Kroatien?
Jag kommer från bokbålens land. Vi vet att lusten att på ett eller annat sätt förinta den förhatliga boken fortfarande eller återigen står i samklang med tidsandan och då och då kommer till telegent uttryck, det vill säga finner en publik. Långt värre är dock det faktum att förföljelsen av människor med författandet som yrke tilltar i hela världen, ända till mordhot eller genomfört mord, och att hela världen har vant sig vid denna fortsatta terror. Den del av världen som kallar sig fri upphäver visserligen indignerade rop när en Ken Saro-Wiwa och hans medkämpar döms till döden och faktiskt också avrättas efter att ha anklagat de styrande för förgiftning av hembygden, som vi känner det från Nigeria 1995, men sedan återgår man till dagordningen, därför att ekologiskt motiverade protester skulle kunna störa oljegiganten Shells affärsverksamhet.
Vad är det då som gör böcker och med dem författare så farliga att stat och kyrka, mediekoncerner och politbyråer ser sig tvingade till motåtgärder? Sällan är det direkta försyndelser mot den just där och då härskande ideologin som leder till tystnadsdekret och värre saker än så. Ofta räcker det med att litterärt påvisa att sanningen existerar enbart i pluralis – liksom det ju inte heller finns bara en verklighet utan många verkligheter – för att ett sådant konstaterande i berättelsens form ska bedömas som en fara, en dödlig sådan för dem som för tillfället är bevararna av den enda och allena saliggörande sanningen. Även det förhållandet att författarna, sitt kall likmätigt, inte kan låta det förflutna vara i fred, utan river upp sår som tillåtits läka alltför snabbt, gräver upp lik som placerats i förseglade källare, beträder förbjudna rum, äter upp heliga kor eller i likhet med Jonathan Swift rekommenderar irländska barn som biffråvara för det förnäma engelska köket, att således ingenting över huvud taget är heligt för dem, inte ens kapitalismen, allt detta gör författarna illa beryktade och straffvärda. Deras värsta förseelse är och förblir ändå att de i sina böcker inte vill göra sig gemena med sin tids segrare i det historiska förloppet utan snarare gillar att driva omkring bland förlorarna i samma process, de marginaliserade, som visserligen kunde ha en hel del att berätta men inte kommer till tals. Den som ger röst åt dem ifrågasätter segern. Den som omger sig med förlorare hör till deras skara.
De mäktiga, klädda i den ena eller andra tidskostymen, har förvisso ingenting generellt emot litteratur. De rentav önskar sig en som rumsdekoration och är beredda att främja den, För närvarande ska den roa, tjäna underhållningskulturen, alltså inte bara se det negativa utan snarare tända ett litet hoppets ljus för människorna i deras nöd. Vad man i grund och botten vill ha, om det också inte krävs så uttryckligt som på kommunismens tid, är den “positive hjälten”. Han kan i våra dagar utan vidare fara fram som Rambo i den fria marknadshushållningens obegränsade djungel och skrattande gå över lik på sin väg till succé – en Bror Lättsinnig som är beredd till ett snabbknull mellan två skottväxlingar, en winner som lämnar idel losers efter sig, kort sagt en hjälte som lämnar sina positiva doftmärken på vår globaliserade jord. Och efterfrågan på en så hårdkokt ståfigur tillgodoses också med hjälp av medier som ständigt är redo att ställa sig till förfogande: James Bond har gjort barn i massor, lika honom som Dollies. På hans manér – som en cool typ – får det goda även fortsättningsvis segra över det onda.
Alltså skulle hans motbild eller motspelare vara den negative hjälten? Inte nödvändigtvis. Som ni nog har läst har jag gått i pikareskromanens morisk-spanska skola. Där är kampen mot väderkvarnsvingar alltjämt en modell som går att överföra århundradena igenom. Alltså lever äventyraren av kapsejsandets komik. Hans kvickhet pinkar på maktens pelare och sågar igenom dess högsäte men är samtidigt medveten om att han varken kan få templet att rasa eller tronen att tippa omkull. Däremot ser det upphöjda tämligen sjabbigt ut sedan min pícaro, min skälm, har släntrat förbi, och tronen vacklar en smula. Hans humor har utvunnits ur förtvivlan. Medan Ragnarök drar ut på tiden inför en prominent publik i Bayreuth hör man honom fnissa, för på hans teater går komedi och tragedi hand i hand. Han förhånar segrarna som skrider fram som Ödets män, och han får dem att snubbla. Visserligen skrattar vi när han själv gör bort sig, men det skratt han utlöser är av det skrymmande slaget och fastnar i halsen; till och med hans med ursinnig humor tillspetsade cynismer är av tragiskt snitt. Ur illröda eller svartblå Beckmesserfigurers synvinkel är han till på köpet formalist, ja manierist ut i fingerspetsarna: han håller kikaren felvänd. Tiden är för honom verksam på en rangerbangård. Överallt ställer han upp speglar. Aldrig vet man vems buktalare han för tillfället är. För det lockande perspektivets skull är till och med dvärgar och jättar i farten på den pikareska arenan. Se exempelvis på Rabelais, som under hela sitt aktiva liv var på flykt undan den världsliga polisen och den heliga inkvisitionen, därför att hans övermänskligt storvuxna karlar Gargantua och Pantagruel hade ställt den skolastiskt ortodoxt ordnade världen på huvudet. Vilket infernaliskt skratt utlöste inte dessa båda! Och när Gargantua vilade sitt breda arsle på Notre-Dame-kyrkans torn och pissade däruppifrån så att han satte hela Paris under vatten, då skrattade folket, i den mån det inte hade drunknat. Eller för att ännu en gång kalla Swift som vittne: hans kulinariskt kryddade förslag till mildring av hungersnöden på Irland skulle man kunna ta upp igen i en variant som passar vår tid, genom att på nästa ekonomiska toppmöte servera de till taffel församlade statsöverhuvudena – inte som på Swifts tid hungrande irländska föräldrars barn, utan i stället gatubarn från Brasilien eller södra Sudan, lukulliskt tillredda. Satir kallas denna konstform. För den är som bekant allting tillåtet, till och med att kittla skrattmusklerna med det fasansfulla.
När Heinrich Böll höll sin Nobelföreläsning här den 2 maj 1973 och därvid i allt trängre cirklar ringade in de båda positionerna förnuft och poesi och konfronterade dem med varandra, två olika positioner som i förstone verkar vara varandras motpoler, beklagade han i den sista meningen av sitt anförande en försummelse som berodde på tidsbrist: “Jag har varit tvungen att förbigå humorn, som inte heller är något klassprivilegium, och ändå glömmer man bort dess poesi och att den kan tjäna som gömställe för motståndet.” – Heinrich Böll visste hur långt ut i periferin, knappast längre läst, Jean Paul har sin plats i de tyska andliga storheternas panoptikon, visste också i hur hög grad Thomas Manns litterära verk misstänktes för ironi, och det både ur höger- och vänsterperspektiv på den tiden; och jag supplerar: en misstanke som finns kvar än i dag. Böll avsåg säkerligen inte den gångbara myshumorn, men däremot det ohörbara skrattet mellan raderna, den kroniska mottaglighet för sorgmod som kännetecknar hans clown, den förtvivlade komik som vilar över hans kände samlare, mannen som arkiverade tystnad. För övrigt en sysselsättning som – om jag än en gång får anknyta till aviseringen “Fortsättning följer…” – har bildat skola i de medier jag här titt och tätt har refererat till och som under beteckningen “frivillig självkontroll” utgör censurens tjänstvilliga förklädnad i det fria västerlandet.
I början av femtiotalet, när jag hade börjat skriva på ett medvetet sätt, var Heinrich Böll redan en känd, om också inte erkänd, författare. Tillsammans med Wolfgang Koeppen, Günter Eich och Arno Schmidt stod han vid sidan av kulturindustrin, som på den tiden bar restaurationens prägel. Den ännu unga efterkrigslitteraturen hade allvarliga bekymmer med det tyska språket, som hade blivit korrumperat under nazismens herravälde. Ett annat hinder på vägen, ja en förbudstavla, för Bölls generation, men också för de yngre författarna, till vilka jag själv räknade mig, var ett uttalande av Adorno. Jag citerar: “Att skriva en dikt efter Auschwitz är barbariskt, och detta fräter också på insikten [ — ] varför det blivit omöjligt att skriva dikter i dag … “
Alltså inte längre något “Fortsättning följer…”. Nåja, vi skrev ändå. Men vi gjorde det samtidigt som vi var tvungna att – liksom Adorno i sin bok från 1951, Minima Moralia. Reflektionen aus dem beschädigten Leben [svensk undertitel 1986: Reflexioner ur det stympade livet] – uppfatta Auschwitz som en snittpunkt, ett brott utan möjlighet till bot och läkning i civilisationens historia. Det var enda sättet att komma förbi denna förbudstavla. Och likväl har Adornos menetekel behållit sin genomslagskraft till den dag i dag är. Mot det har min generations författare stött sina pannor ur en klart deklarerad försvarsposition. Tiga kunde och ville ingen göra. Det gällde ju att befria det tyska språket från att marschera i takt, och att locka fram det ur idyller och blåaktigt missfärgad inåtvändhet. För oss, de brända barnen, var det viktigt att vi avsvor oss de absoluta storheterna, det ideologiska svartvitmåleriet. Tvivel och skepsis stod fadder; som dopgåva skänkte de oss hela gråskalan. I varje fall ålade jag mig denna askes, för att först därefter upptäcka rikedomen i mitt språk, som alltför kategoriskt hade förklarats skyldigt, detta tungomåls förförbara mjukhet, dess söndergrubblade fallenhet för djupsinne, dess avgjort böjliga hårdhet, ja lystern i dess dialekter, dess enfald och mångtydighet, dess excentriciteter och dess i konjunktivformer uppblomstrande skönhet. Detta återvunna pund gällde det att förvalta väl, trots Adorno eller uppfordrad genom Adornos domslut. Endast så kunde skrivandet efter Auschwitz fortsätta – vare sig det rörde sig om dikter eller prosatexter. Endast så, genom att bli till minne och inte låta det förgångna ta slut, kunde den tyskspråkiga efterkrigslitteraturen inför sig själv och efterkommande generationer rättfärdiga den allmängiltiga skrivregeln “Fortsättning följer … “. Och endast så gick det att hålla såret öppet och genom ett envist upprepat “Det var en gång …” upphäva den önskade såväl som den påbjudna glömskan.
Hur ofta det än krävdes, i vems intresse det vara månde, att man skulle sätta ett slutstreck, att man skulle återgå till normaliteten och befria sig från den skändliga förflutenheten med hänvisning till att den var historia, så motsatte sig litteraturen denna lika förståeliga som dåraktiga begäran. Med rätta! Ty varje gång timmen noll och slutet på efterkrigstiden har proklamerats – senast för tio år sedan, när Muren hade fallit och det fanns papper på Tysklands enhet – hann förflutenheten ännu en gång ikapp oss.
Vid den tiden, i februari 1990, höll jag i Frankfurt am Main en föreläsning för studenter betitlad “Att skriva efter Auschwitz”. Jag gjorde upp en balansräkning och avlade räkenskap, bok efter bok. Så kom jag till den 1972 publicerade En snigels dagbok, i vilken förfluten och närvarande tid korsar varandra på flera spår men också löper parallellt och ibland kolliderar. I den här boken finner man, därför att mina söner kräver besked, följande svar på frågan hur mitt yrke kan definieras: “En författare, mina barn, är någon som skriver mot den tid som flyr.” jag sade till studenterna: “Om man är med på att den skrivande bör inta denna ståndpunkt, så förutsätter det att han inte ser sig själv som distanserad eller som innesluten i en kapsel av tidlöshet, utan som en samtida, ja mer än så, att han utsätter sig för den bortflyende tidens skiften, lägger sig i och tar parti. Riskerna med en sådan inblandning och ett sådant partitagande är kända: Distansen hotar att gå förlorad; hans språk utsätts för frestelsen att leva ur hand i mun; trångheten hos de förhållanden som råder just för tillfället kan snäva in även honom och hans för frihjul upptränade föreställningskraft, han löper risk att bli andfådd.”
Den risk som jag den gången talade om har förblivit mig trogen under de gångna årtiondena. Men vad vore den yrkesmässiga litterära verksamheten om den vore riskfri? Nå ja, den skulle kunna ge författaren en tryggad existens, som en litteraturtjänsteman. Men konfronterad med sin samtid skulle han vara sin beröringsångests fånge. Av rädsla för att förlora distansen skulle han villa bort sig i det avlägset liggande, där numera endast myterna fladdrar och det upphöjda firar sig självt. Nej, den nutid som ständigt övergår i förflutenhet kommer att hinna upp honom och ta honom i förhör. Ty varje författare har fötts in i sin egen tid, hur häftigt han än må bedyra att han kommit för tidigt eller för sent. Det är inte han som egenmäktigt väljer ämne, snarare har ämnet givits honom i förväg. Själv har jag i varje fall inte kunnat välja fritt. Ty om uteslutande jag själv och min lekdrift hade fått bestämma skulle jag ha lytt rent estetiska lagar när jag satte mig på prov och funnit min roll i det absurdistiska, lika obesvärad som ofarlig.
Men det gick inte. Jag stötte på motstånd av olika slag. Som ett resultat av den tyska historiedräktigheten tornade ruin- och kadaverberg upp sig framför mig. Denna stoffmassa, som blev större när jag började röja i den, var omöjlig att blinka bort. Dessutom har vi i min familj varit flyktingar. Därför har till alla de krafter som kan tänkas driva på en författare från bok till bok – vanlig ärelystnad, fruktan för långtråkighet, egocentricitetsmaskineriet – sällat sig vissheten om att hembygden är oåterkalleligt förlorad. Genom berättandet skulle den förstörda, förlorade staden Danzig, nej inte återvinnas men frambesvärjas. Denna skrivbesatthet har eggat mig. Inte utan trotsighet ville jag tala om för mig själv och mina läsare att det förlorade inte är dömt att spårlöst sjunka i glömska, utan kan vinna gestalt på nytt genom litteraturens konst: i all sin storhet och jämmerliga småskurenhet, med sina kyrkor och begravningsplatser, med ljuden från skeppsvarven och lukten från Östersjöns vatten när dess vågor slår matt mot land, med ett språk som nu för länge sedan ebbat ut – detta stallvarma mumsande på orden! – där det förutom synder som dög i bikten också begicks brott och underlåtenhetssynder för vilka den önskade absolutionen aldrig kunde ges, hur man än biktade sig.
Förluster av detta slag har även för andra författare visat sig vara välgödslade rabatter ur vilka ett maniskt berättande spirat. I varje fall kom Salman Rushdie och jag för flera år sedan samtalsvis överens om att hans förlorade Bombay är hans källa och sopgrop, fixpunkt och centrum i världen på samma sätt som mitt förlorade Danzig är det för mig. Denna förmätenhet, denna överspändhet kvarstår, hör till när det gäller litteraturen. Den är en förutsättning för ett berättande som är mäktigt att spänna över alla register. Med ciselerad smäkonst, subtil psykologisering eller en realism som felaktigt tror sig böra vara naturtrogen imitation kan man inte få grepp om sådana stoffmassor. Hur mycket vi än i upplysningens efterföljd är förpliktade att lyssna till förnuftets röst är historiens förlopp så präglat av absurditet att det trotsar varje enbart förnuftig förklaring.
Precis som Nobelpriset, så snart vi avkläder det all högtidlighet, är grundat på dynamit, en uppfinning som i likhet med andra mänskliga tankefoster – exempelvis atomklyvningen eller den likaledes nobeliserade kartläggningen av arvsmassan – har beskärt vår jord både väl och ve, så visar sig också litteraturen ha sprängkraft, fastän de explosioner som den ger upphov till sker långsamt och så att säga framträder som världsförändrande tilldragelser i ultrarapid; även där rör det sig både om välgärningar och om sådant som gett människosläktet skäl att ropa ve. Hur mycket tid behövde inte den europeiska upplysningen, alltifrån Montaigne över Voltaire, Diderot, Kant, Lessing och Lichtenberg, för att med förnuftets talgdank nå ända in i de mörkaste av de vrår dit skolastiken spritt sitt dunkel. Ofta nog släcktes det lilla ljuset. Censur fördröjde den illuminering förnuftet erbjöd. Men när det sedan väl hade brett ut sig med sitt skarpa ljus var det ett kallnat förnuft, reducerat till det tekniskt genomförbara, ett förnuft som helt hade försvurit sig åt det ekonomiska och sociala framsteget och bara utgav sig för att vara upplysning, och i sina barn Kapitalismen och Socialismen, som brakade ohjälpligt med varandra redan från första början, hade det då bankat in en snusförnuftig jargong och två olika men lika doktrinära uppfattningar om vägen till framgång, där priset fick bli hur högt som helst.
I dag kan vi se vart detta har lett upplysningens geniala men vansläktade barn. Vi kan bilda oss en uppfattning om i vilket farligt lutande läge vi mycket omilt har försatts av den explosion som utlösts genom ord och visat sig verkningsfull i slow motion. Jo visst försöker vi reparera skadan med upplysningens medel – några andra har vi faktiskt inte. Förfärade ser vi att Kapitalismen tycks drivas av storhetsvansinne och har börjat härja ohämmat efter det att hans bror, Socialismen, blivit dödförklarad. Han upprepar de fel som begåtts av denne dödförklarade broder på så sätt att han nu håller på att bli alltmer dogmatisk, utger marknadsekonomin för att vara den enda sanningen, låter sig berusas av sina totalt obegränsade möjligheter, och går på som en galning, det vill säga runt om i världen genomför fusioner som bara maximerar profiten. Inte att undra på att kapitalismen, liksom den kommunism som kvävt sig själv, visar sig vara oförmögen till reformer. Globalisering heter dess diktat. Och återigen påstås det, med den inbilskhet som åtföljer tron på den egna ofelbarheten, att det inte finns något alternativ.
I så fall är historien slut. Inget “Fortsättning följer … ” kan med spänning inväntas. Eller vågar man hoppas att åtminstone litteraturen ska komma på något som får nydogmatismen att svikta, då man knappast kan förvänta sig det av en politik som har överlåtit all beslutskraft åt ekonomin?
Men hur skulle ett sådant subversivt berättande kunna visa sig vara dynamit med litterär kvalitet? Finns det möjligtvis nog med tid på lager för att man ska kunna satsa på en verkningsfull fördröjd detonation? Kan man tänka sig en bok som bristvaran framtid ger rejält med svängrum? Är det inte för närvarande snarare så att litteraturen har satts på undantag och de unga författarna på sin höjd får lov att tumla om på internet? Ett driftigt stillestånd, som av humbugordet “kommunikation” förlänas en viss aura, breder ut sig. Alla förråd av tid planeras bort ända till den punkt där kollapsen står och väntar på människan. Västvärlden stängs in i en kulturindustriell jämmerdal. Vad göra?
Jag i min gudlöshet har inte längre något annat val än att böja knä inför det helgon som hittills alltid har visat prov på hjälpsamhet och fått även de tyngsta block i rullning. Alltså ber jag: Ack, helige Sisyfos, av Camus‘ nåde nobeliserad, sörj för att stenbumlingen inte blir liggande där uppe, utan att vi även i fortsättningen får lov att vältra upp den, på det att vi liksom du måtte bli lyckliga med vår sten och den berättade historien om vår existens’ besvärligheter aldrig måtte ta slut.
Månne min djupa suck blir hörsammad? Eller kan det vara så som det på sistone har glunkats om, att i stället bara den systematiskt framavlade människan, en klonad skapelse, kommer att vara i stånd att sörja för den fortsatta humanhistorien?
Därmed är jag tillbaka vid den punkt där jag inledde mitt tal och slår ännu en gång upp romanen Råttinnan, i vars femte kapitel det konjunktiviskt övervägs om inte laboratorieråttan, som representant för miljoner andra försöksdjur i den forskande vetenskapens tjänst, borde tilldelas Nobelpriset. Och genast står det klart för mig hur lite alla prisbelönta förtjänster hittills har varit ägnade att avskaffa svälten, mänsklighetens gissel. Låt vara att man kan operera in nya njurar på alla som har råd att betala för sig. Hjärtan kan också transplanteras. Trådlöst telefonerar vi över hela världen. Satelliter och rymdstationer kretsar kring oss i omsorg om vårt bästa. Som en följd av lovprisade forskningsresultat har hela vapensystem tänkts ut och förverkligats, så att deras ägare på en mångfald sätt kan skydda sig till döds. Allt vad den mänskliga hjärnan kan frambringa har avsatt förvånansvärda resultat. Endast svälten kan man inte få bukt med. Den förvärras till och med. Där det förr rått fattigdom från generation till generation kan man nu tala om utblottning. Över hela världen är flyktingströmmar på väg någonstans; svält är deras följeslagare. Och ingen politisk vilja, parad med vetenskapligt kunnande, har beslutsamheten att sätta stopp för det ohejdat växande eländet.
År 1973, samtidigt som terrorn slog till i Chile, understödd av USA:s aktiva välvilja, talade Willy Brandt som förste tyske förbundskansler inför Förenta Nationerna. Han kom in på den tilltagande utarmningen i världen. Hans utrop “Även svält är krig! ” hade en så övertygande verkan att han på stående fot möttes av ett mördande bifall.
Jag var närvarande när detta tal hölls. Vid den tiden skrev jag på min roman Flundran, som till stor del handlar om den primära grunden för den mänskliga existensen, om livsmedelsförsörjningen, alltså om brist och överflöd, om stora frossare och svältande människor som ingen räknat, om gommens
Detta ämne har vi kvar. Fattigdomens svar på den rika världens förmögenhetstillväxt är ökad befolkningstillväxt. Den välmående norra och västra delen av vart klot må aldrig så trygghetstörstande vilja avskärma sig, och hävda sig som fästning mot den fattiga södern, flyktingströmmarna kommer likväl att nå den; mot trycket från de svältande kommer inga reglar att hålla stånd.
Att berätta om detta hör till våra uppgifter för framtiden. När allt kommer omkring måste det finnas en fortsättning för allas vår roman. Och till och med om det en dag inte skrivs och trycks längre, eller om det blir förbjudet att göra det, om böcker som överlevnadsmedel inte längre går att få tag i, kommer det att finnas berättare som mun mot öra blåser luft i oss genom att av de gamla historiernas stoff spinna nya trådar: högröstat eller lågmält, andfått flåsande eller eftertänksamt utdraget, och ibland kommer man att ha nära till skrattet, ibland till gråten.
Översättning från tyskan: Lars W. Freij
Günter Grass – Curriculum Vitae*
(in German)
| 1927: Günter Grass wurde am 16. Oktober als Sohn eines Kolonialwarenhändlers geboren. |
| 1933-44: Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Danzig. |
| 1944-45: Luftwaffenhelfer und Soldat. Verwundung bei Cottbus, Lazarettaufenthalt in Marienbad und amerikanische Kriegsgefangenschaft in Bayern. |
| 1946: Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft, danach Landarbeiter und Arbeiter in einem Kalibergwerk bei Hildesheim. |
| ab 1947: Steinmetzlehre in Düsseldorf. |
| ab Winter 1948-52: Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie bei den Professoren Mages und Pankok. |
| 1951/52: Reisen nach Italien und Frankreich. |
| 1953-56: Umzug nach Berlin. Schüler des Bildhauers Karl Hartung an der Hochschule für Bildende Künste. |
| 1955: Dritter Preis im Lyrikwettbewerb des Süddeutschen Rundfunks für das Gedicht “Lilien aus Schlaf”. Erste Lesung vor der Gruppe 47 in Berlin. |
| 1956: “Die Vorzüge der Windhühner”, Gedichte und Grafiken. Umzug nach Paris. Erste Ausstellung von Plastiken und Grafiken in Stuttgart. |
| 1957: Uraufführung des Stücks “Hochwasser” an der Frankfurter Studentenbühne. Uraufführung des Balletts “Stoffreste” an den Städtischen Bühnen Essen. Eine weitere Ausstellung von Plastiken und Grafiken in Berlin. |
| 1958: Uraufführung des Stücks “Onkel, Onkel” an den Bühnen der Stadt Köln. Preis der Gruppe 47 für “Die Blechtrommel” (nach Lesung aus dem Manuskript). Förderpreis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie, Reise nach Polen. |
| 1959: Der Roman “Die Blechtrommel” erscheint. Das Ballett “Fünf Köche” wird in Aix-les-Bains und Bonn uraufgeführt. Theaterstück “Zweiunddreißig Zähne”. Uraufführung der Einakter “Noch zehn Minuten bis Buffalo” am Schauspielhaus Bochum und “Beritten hin und zurück” an den Städtischen Bühnen Frankfurt. Bremer Literaturpreis. |
| 1960: “Gleisdreieck”. Gedichte und Grafiken. Rückkehr von Paris nach Berlin. Berliner Kritikerpreis. Zweite Polenreise. |
| 1961: “Katz und Maus”, Novelle. Das Stück “Die bösen Köche” wird in der Werkstatt des Berliner Schillertheaters uraufgeführt. Unterstützung für Willy Brandt im Wahlkampf der SPD. |
| 1962: Französischer Literaturpreis “Le meilleur livre étranger” für den Roman “Die Blechtrommel”. |
| 1963: “Hundejahre”, Roman. Aufnahme in die Berliner Akademie der Künste. Uraufführung “Goldmäulchen” an den Münchener Kammerspielen. |
| 1965: Wahlreise für die SPD. Georg-Büchner-Preis, |
| 1966: Das Theaterstück “Die Plebejer proben den Aufstand” wird im Berliner Schillertheater uraufgeführt. Verfilmung von “Katz und Maus”. Mit Elisabeth Borchers und Klaus Roehler. Herausgeber der Luchterhand Loseblatt Lyrik. |
| 1967: “Ausgefragt”, Gedichte und Zeichnungen, Carl-von-Ossietzky-Medaille des Kuratoriums für Menschenrechte (Sektion Berlin). Teilnahme am Wahlkampf für die SPD in Schleswig-Holstein und Berlin. |
| 1968: “Über das Selbstverständliche”, Reden, Aufsätze, Offene Briefe, Kommentare. Fontane-Preis. Rede beim SPD-Parteitag in Nürnberg. |
| 1969: “örtlich betäubt”, Roman. Uraufführung des Schauspiels “Davor” am Schillertheater Berlin. Theodor-Heuss-Preis. Wahlreisen für die SPD. |
| 1967-70: Berater der Städtischen Bühnen Frankfurt am Main. |
| 1970: Das Ballett “Die Vogelscheuchen” wird an der Deutschen Oper in Berlin Uraufgeführt. “Theaterspiele”, Dramen. Reise mit Bundeskanzler Willy Brandt nach Warschau. Teilnahme an den Wahlkämpfen der SPD in Nordrhein-Westfalen und Bayern. |
| 1971: “Gesammelte Gedichte”. Teilnahme an den Wahl kämpfen der SPD in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Berlin. |
| 1972: “Aus dem Tagebuch einer Schnecke”, Roman. Teilnahme am Bundestagswahlkampf und am Landtagswahlkampf in Baden-Württemberg. Beginn der Zusammenarbeit mit der Galerie und Radierwerkstatt Anselm Dreher/Galerie Andre. |
| 1973: “Mariazuehren”, Gedichte und Grafiken, mit Fotos von Maria Rama. Reise mit Willy Brandt nach Israel. Reise in die USA. |
| 1974: “Der Bürger und seine Stimme”, Reden, Aufsätze, Kommentare. “Liebe geprüft”, sieben Radierungen und Gedichte (Schünemann, Bremen). |
| 1976: Mit Heinrich Böll und Carola Stern Begründer und Herausgeber der Zeitschrift “L’76”. Mitbegründer des Autorenbeirats im Luchterhand-Verlag. Teilnahme am Bundestagswahlkampf der SPD gemeinsam mit Siegfried Lenz. “Mit Sophie in die Pilze gegangen”., Lithographien und Gedichte (Giorgio Upiglio, Mailand). |
| 1977: “Der Butt”, Roman. Premio Internazionale Mondello, Palermo. “Als vom Butt nur noch die Gräte geblieben war”, sieben Radierungen und Gedichte (Galerie Andre, Berlin). Beginn der Zusammenarbeit mit dem Drucker Fritze Margull. |
| 1978: Stiftung des Alfred-Döblin-Preises unter der Schirmherrschaft der Berliner Akademie der Künste. “Im Wettlauf mit den Utopien”, Essay. “Kafka und seine Vollstrecker”, Essay. Internationaler Literaturpreis, Viareggio. Alexander-Majkowski-Medaille, Danzig. “Denkzettel”, Politische Reden und Aufsätze 1965-1976. |
| 1979: “Das Treffen in Telgte”, Erzählung. |
| 1980: “Kopfgeburten oder Die Deutschen sterben aus”. “Aufsätze zur Literatur”. Gründung des Verlags L’80 (unter diesem Titel erscheint seitdem die Zeitschrift L’76). Weinpreis für Literatur, Göttingen. |
| 1982: “Zeichnen und Schreiben”, Band l (Zeichnungen und Texte, 1954-1977). “Im Hinterhof” (Bericht über eine Reise nach Nicaragua). Mappe “Vatertag”, 22 Lithographien (Edition Monika Beck, Hamburg). |
| 1983: “Ach Butt, dem Märchen geht böse aus”, Gedichte und Radierungen. Wahl zum Präsidenten der Berliner Akademie der Künste. |
| 1984: “Zeichnen und Schreiben”, Band 2 (Radierungen und Texte, 1972-82). “Widerstand lernen”, politische Gegenreden 1980-83. |
| 1985: Schenkung des Hauses in Wewelsfleth an das Land Berlin. Das “Alfred-Döblin-Haus” wird von Schriftstellern zu Arbeitsaufenthalten genutzt. |
| 1986: “Die Rättin”, Beendigung der Tätigkeit als Präsident der Akademie der Künste in Berlin. “In Kupfer, auf Stein”, Werkverzeichnis der Radierungen und Lithographien. August 1986 bis Januar 1987 Aufenthalt in Calcutta. |
| 1987: Zehnbändige Werkausgabe. Gemeinsam mit Günter “Baby” Sommer “Es war einmal ein Land”, Lyrik und Perkussion. |
| 1988: “Mit Sophie in die Pilze gegangen”. “Zunge zeigen”. “Calcutta”, Mappe mit Radierungen. |
| 1989: “Skizzenbuch”. “Zum Beispiel Calcutta”, Rede vor dem “Club of Rome”. Austritt aus der Akademie der Künste, Berlin. |
| 1990: “Totes Holz”. “Deutscher Lastenausgleich”. “Deutschland einig Vaterland?”, Streitgespräch mit Rudolf Augstein. “Schreiben nach Auschwitz”, Gastdozentur Poetik, Uni Frankfurt. “Ein Schnäppchen namens DDR”. “Kahlschlag in unseren Köpfen”, Lithographiemappe, Ehrendoktorwürde der Universität Posznán. Lesung des Romans “Die Blechtrommel”, Deutsches Theater, Göttingen. |
| 1991: “Brief aus Altdöbern”. “Die Blechtrommel”, Tonbandkassettenedition. “Vier Jahrzehnte. Ein Werkstattbericht.” |
| 1992: “Unkenrufe”, Erzählung. Verleihung des Premio Grinzane Cavour. Stiftung des Daniel-Chodowiecki-Preises. “Unkenrufe” erscheint im Herbst in Italien, Frankreich, Polen, Niederlanden, Schweden, Norwegen, Spanien, Katalonien, Türkei, Großbritannien, USA, Finnland, “Rede vom Verlust”. Plakette der Freien Akademie der Künste, Hamburg. |
| 1993: Premio Hidalgo, Madrid. Premio Comites, Italien (Verleihung in Berlin). “Novemberland”, 13 Sonette. Reise nach Kuba und Mexiko. Ehrendoktorwürde der Universität Gdansk/Danzig. Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Gdansk/Danzig. “Das sagte der Butt”, gemeinsam mit dem, Perkussionisten Günter “Baby” Sommer. Der Steidl Verlag übernimmt die Weltrechte an dem Werk von Günter Grass. |
| 1994: Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Medaille der Universidad Complutense, Madrid. Karel-Capek-Preis, Prag (mit Philip Roth). |
| 1995: “Ein weites Feld”, Roman. Mit Kenzaburô Ôe: “Gestern, vor 50 Jahren. Ein deutsch-japanischer Briefwechsel”. Hermann-Kesten-Medaille. |
| 1996: Grass wird mit dem Sonning-Preis ausgezeichnet, der wichtigsten kulturellen Auszeichnung Dänemarks. Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster. Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck. |
| 1997: “Rede über den Standort”, “Fundsachen für Nichtleser”, Aquarelle und Gedichte, “Stiftung zugunsten des Romavolkes”, Laudatio für Yasar Kemal, den Friedenspreisträger des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche. |
| 1998: “Rotgrüne Rede”, Fritz-Bauer-Preis der Humanistischen Union. |
| 1999: “Das Abenteuer der Aufklärung”, Werkstattgespräch mit Harro Zimmermann, “Der lernende Lehrer”, “Auf einem anderen Blatt”, ein Querschnitt der Zeichnungen aus Grass’scher Werkstatt, “Mein Jahrhundert”, erscheint in zwei Fassungen – als Textausgabe und in einer großformatigen Ausgabe mit Aquarellen des Autors, Literaturpreis “Premio Principe de Asturias” in Oviedo, Literaturnobelpreis des Jahres 1999. |
| 2000: “Nie wieder schweigen”, Rede bei der Kongreßeröffnung des Internationalen P.E.N. in Moskau, “Ich erinnere mich …”, Persönliches Statement bei den Litauisch-, Deutsch-, Polnischen Gesprächen über die Zukunft der Erinnerung beim Goethe-Institut in Vilnius, “Ohne Stimme”, Rede vor dem Europarat in Straßburg, “Zukunftsmusik oder Der Mehlwurm spricht”, auf Einladung der Europäischen Investitionsbank in Bremen. |
| 2001: Gemeinsam mit Günter “Baby” Sommer: “Mein Jahrhundert”, “Mit Wasserfarben”, Aquarelle, “Pârcival, der andere Simplex”, Laudatio für Adolf Muschg anläßlich der Verleihung des Grimmelshausen-Preises. |
| 2002: “Im Krebsgang”. Novelle “Gebrannte Erde”, mit Plastiken aus eigener Werkstatt, “Das Haus in der Stadt der sieben Türme”, Rede anläßlich des zehnten Todestages von Willy Brandt in Lübeck, Eröffnung des Lübecker “Günter Grass-Hauses”, das als Forum für Literatur und bildende Kunst bestimmt ist. |
| 2003: Gedichtband “Letzte Tänze”, Aquarelle und Zeichnungen, “Zu Tisch mit Legenden”, Rede anläßlich der Verleihung des Willy-Brandt-Preises in Lübeck an den Journalisten Nils Morten Udgaard und den Historiker Einhart Lorenz. |
| 2004: Gedichtband “Lyrische Beute”, “Der Schatten, Hans Christian Andersens Märchen – gesehen von Günter Grass”, “Fünf Jahrzehnte. Ein Werkstattbericht” (neue, erweiterte Auflage). |
| 2005: Öffentliche Rede “Freiheit nach Börsenmaß”, Verleihung des Hans Christian Andersen-Preises (vergeben durch die Stadt Odense), Ehrendoktorwürde (zusammen mit Imre Kertész) der Freien Universität zu Berlin. |
* This CV was provided by the Laureate in March, 2006.
Günter Grass died on 13 April 2015.
Günter Grass – Bibliography
| A selection of works in German |
| Poetry |
| Die Vorzüge der Windhühner. Gedichte. Prosa. Zeichnungen. – Neuwied: Luchterhand, 1956. |
| Gleisdreieck. Gedichte mit Zeichnungen des Verfassers. – Neuwied: Luchterhand, 1960. |
| Novemberland. 13 Sonette. – Göttingen: Steidl, 1993. |
| Letzte Tänze. – Göttingen : Steidl, 2003. |
| Lyrische Beute : Gedichte und Zeichnungen aus fünfzig Jahren. – Göttingen : Steidl, 2004. |
| Eintagsfliegen : Gelegentliche Gedichte. – Göttingen : Steidl, 2012 |
| Drama |
| Die bösen Köche. Ein Drama in fünf Akten. [1961.] – Stuttgart: Reclam, 1978. |
| Die Plebejer proben den Aufstand. Ein deutsches Trauerspiel. – Neuwied, Berlin: Luchterhand, 1966. |
| Novels |
| Die Blechtrommel. Roman. – Neuwied: Luchterhand, 1959. |
| Katz und Maus. Eine Novelle. – Neuwied: Luchterhand, 1961. |
| Hundejahre. Roman. – Neuwied: Luchterhand, 1963. |
| örtlich betäubt. – Darmstadt, Neuwied: Luchterhand, 1969. |
| Aus dem Tagebuch einer Schnecke. – Darmstadt, Neuwied: Luchterhand, 1972. |
| Der Butt. Roman. – Darmstadt, Neuwied: Luchterhand, 1977. |
| Das Treffen in Telgte. Eine Erzählung. – Darmstadt, Neuwied: Luchterhand, 1979. |
| Kopfgeburten oder Die Deutschen sterben aus. – Darmstadt, Neuwied: Luchterhand, 1980. |
| Die Rättin. – Darmstadt, Neuwied: Luchterhand, 1986. |
| Zunge zeigen. Ein Tagebuch in Zeichnungen, Prosa und einem Gedicht. – Darmstadt, Neuwied: Luchterhand, 1988. |
| Unkenrufe. Eine Erzählung. – Göttingen: Steidl, 1992. |
| Ein weites Feld. – Göttingen: Steidl, 1995. |
| Mein Jahrhundert. – Göttingen: Steidl, 1999. |
| Im Krebsgang : eine Novelle. – Göttingen : Steidl, 2002. |
| Beim Häuten der Zwiebel . – Göttingen : Steidl, 2006 |
| Dummer August. – Göttingen : Göttingen, 2007 |
| Miscellaneous |
| Dich singe ich, Demokratie. – Neuwied: Luchterhand, 1965. |
| Über meinen Lehrer Döblin und andere Vorträge. – Berlin: Literarisches Colloquium, 1968. |
| Über das Selbstverständliche. Reden, Aufsätze, Offene Briefe. – Neuwied: Luchterhand, 1968. |
| Denkzettel. Politische Reden und Aufsätze 1965-76. – Darmstadt, Neuwied: Luchterhand, 1978. |
| Aufsätze zur Literatur 1957-1979. – Darmstadt, Neuwied: Luchterhand, 1980. |
| Widerstand lernen. Politische Gegenreden 1980-1983. – Darmstadt, Neuwied: Luchterhand, 1984. |
| Schreiben nach Auschwitz. Frankfurter Poetik-Vorlesung. – Frankfurt: Luchterhand, 1990. |
| Deutscher Lastenausgleich. Wider das dumpfe Einheitsgebot. Reden und Gespräche. – Frankfurt: Luchterhand, 1990. |
| Rede vom Verlust. Über den Niedergang der politischen Kultur im geeinten Deutschland. – Göttingen: Steidl, 1993. |
| Für- und Widerworte. – Göttingen: Steidl, 1999. |
| Vom Abenteuer der Aufklärung. Werkstattgespräche. – Göttingen: Steidl, 1999. |
| Fünf Jahrzehnte : ein Werkstattbericht. Günter Grass, herausgegeben von G. Fritze Margull. – Frankfurt : Buchhändler Vereinigung, 2001. |
| Mit Wasserfarben : Aquarelle. – Göttingen : Steidl, 2001. |
| Briefe : 1959-1994. Günter Grass, Helen Wolff ; herausgegeben von Daniela Hermes. – Göttingen : Steidl, 2003 |
| Der Briefwechsel / Uwe Johnson, Anna Grass, Günter Grass ; herausgegeben von Arno Barnert. – Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2007 |
| Catalogue Raisonné. Bd 1, Die Radierungen / herausgegeben von Hilke Ohsoling. – Göttingen : Steidl, 2007 |
| Catalogue Raisonné. Bd 2, Die Litographien / herausgegeben von Hilke Ohsoling. – Göttingen : Steidl, 2007 |
| Steine wälzen : Essays und Reden 1997-2007 / mit einem Nachwort von Oskar Negt. – Göttingen : Steidl, 2007 |
| Die Box : Dunkelkammergeschichten. – Göttingen : Steidl, 2008 |
| Als der Zug abfuhr : Rückblicke auf die Wende. – Göttingen : Steidl, 2009 |
| Grimms Wörter : eine Liebeserklärung. – Göttingen : Steidl, 2010 |
| Unterwegs von Deutschland nach Deutschland : Tagebuch 1990. – Göttingen : Steidl, 2009 [after Als der Zug abfuhr] |
| A selection of works in English |
| The Tin Drum. Transl. by Ralph Manheim. – London: Secker & Warburg, 1962. |
| Cat and Mouse. Transl. by Ralph Manheim. – San Diego: Harcourt Brace, 1963. |
| Dog Years. Transl. by Ralph Manheim. – New York: Harcourt, Brace & World, 1965. |
| Four Plays. Introd. by Martin Esslin. – New York: Harcourt, Brace & World, 1967. |
| Speak out! Speeches, Open Letters, Commentaries. Transl. by Ralph Manheim. – London: Secker & Warburg, 1969. |
| Local Anaesthetic. Transl. by Ralph Manheim. – New York: Harcourt, Brace & World, 1970. |
| From the Diary of a Snail. Transl. by Ralph Manheim. – New York: Harcourt Brace Jovanovich, 1973. |
| In the Egg and Other Poems. Transl. by Michael Hamburger and Christopher Middleton. – New York: Harcourt Brace Jovanovich, 1977. |
| The Meeting at Telgte. Transl. by Ralph Manheim. – New York: Harcourt Brace Jovanovich, 1981. |
| The Flounder. Transl. by Ralph Manheim. – New York: Harcourt Brace Jovanovich, 1978. |
| Headbirths, or, the Germans are Dying Out. Transl. by Ralph Manheim. – New York: Harcourt Brace Jovanovich, 1982. |
| The Rat. Transl. by Ralph Manheim. – San Diego: Harcourt Brace Jovanovich, 1987. |
| Show Your Tongue. Transl. by John E. Woods. – San Diego: Harcourt Brace Jovanovich, 1987. |
| Two States One Nation? Transl. by Rishna Winston with A.S. Wensinger. – San Diego: Harcourt Brace Jovanovich, 1990; London: Secker & Warburg. |
| The Call of the Toad. Transl. by Ralph Manheim. – New York: Harcourt Brace Jovanovich, 1992. |
| The Plebeians Rehearse the Uprising. Transl. by Ralph Manheim. – New York: Harcourt Brace, 1996. |
| My Century. Transl. by Michael Henry Heim. – New York: Harcourt Brace, 1999. |
| Too Far Afield. Translated from the German by Krishna Winston. – London : Faber, 2000 ; New York : Harcourt, cop. 2000. |
| Crabwalk. Translated from the German by Krishna Winston. – Orlando : Harcourt, cop. 2002 ; London : Faber, 2003. |
| The Günter Grass Reader. Edited by Helmut Frielinghaus. – Orlando : Harcourt, cop. 2004. |
| Peeling the Onion / translated from German by Michael Henry Heim. – Orlando : Harcourt., 2007. |
| The Tin Drum / a new translation by Breon Mitchell. – Boston : Houghton Mifflin Harcourt, 2009 |
| The Box : Tales from the Darkroom / translated from the German by Krishna Winston. – Boston : Houghton Mifflin Harcourt, 2010 |
| From Germany to Germany : Journal of the Year, 1990 / translated from the German by Krishna Winston. – Boston : Houghton Mifflin Harcourt, 2012 |
| Critical studies |
| Cunliffe, W. Gordon, Günter Grass. – New York: Twayne, 1969. |
| Everett, G.A., A Select Bibliography of Günter Grass from 1956 to 1973. – New York: Franklin, 1974. |
| O’Neill, Patrick, Günter Grass: a Bibliography 1955-1975. – Toronto: Univ. of Toronto Press, 1976. |
| Hollington, Michael, Günter Grass. The Writer in a Pluralist Society. London: M. Boyars, 1980. |
| Demetz, Peter, After the Fires. Recent Writing in the Germanies, Austria and Switzerland. – San Diego: Harcourt Brace Jovanovich, 1986. |
| Critical Essays on Günter Grass. Ed. by Patrick O’Neill. – Boston, Mass.: G.K. Hall, 1987. |
| Keele, Alan Frank, Understanding Günter Grass. – Columbia: Univ. of South Carolina Press, 1988. |
| Engel, Henrik D.K., Die Prosa von Günter Grass in Beziehung zur englischsprachigen Literatur. Rezeption, Wirkungen und Rückwirkungen bei Salman Rushdie, John Irving, Bernard Malamud u.a. – Frankfurt: P. Lang, 1991. |
| O’Neill, Patrick, Günter Grass Revisited. – New York : Twayne Publishers, cop. 1999. |
| Neuhaus, Volker, Günter Grass, Die Blechtrommel : Interpretation. – München : Oldenbourg, 2000. |
| Preece, Julian, The Life and Work of Gunter Grass : Literature, History, Politics. – Basingstoke : Palgrave, cop. 2001. |
| Jürgs, Michael, Bürger Grass : Biographie eines deutschen Dichters. – München : Bertelsmann, cop. 2002. |
| Rosell Steuer, Pernilla, -ein allzu weites Feld? : zu Übersertzungstheorie und Übersetzungspraxis anhand der Kulturspezifika in fünf Übersetzungen des Romans “Ein weites Feld” von Günter Grass. – Stockholm : Almqvist & Wiksell, 2004. Diss. |
| Hall, Katharina, Günter Grass’s “Danzig Quintet” : Explorations in the Memory and History of the Nazi Era from Die Blecktrommel to Im Krebsgang. – Oxford : Peter Lang, 2007 |
| Schlüter, Kai, Günter Grass im Visier : Die Stasi-Akte : eine Dokumentation / mit Kommentaren von Günter Grass und Zeitzeugen. – Berlin : Ch. Link, 2010 |
The Swedish Academy, 2013
Günter Grass – Prose
Excerpt from The Tin Drum by Günter Grass
English
Swedish
German

Illustration by Günter Grass
© Günter Grass & DTV
But now it was Monday afternoon and my grandmother was sitting by the potato fire. Today her Sunday skirt was one layer closer to her person, while the one that had basked in the warmth of her skin on Sunday swathed her hips in Monday gloom. Whistling with no particular tune in mind, she coaxed the first cooked potato out of the ashes with her hazel branch and pushed it away from the smoldering mound to cool in the breeze. Then she spitted the charred and crusty tuber on a pointed stick and held it close to her mouth; she had stopped whistling and instead pursed her cracked, wind-parched lips to blow the earth and ashes off the potato skin.
In blowing, my grandmother closed her eyes. When she thought she had blown enough, she opened first one eye, then the other, bit into the potato with her widely spaced but otherwise perfect front teeth, removed half the potato, cradled the other half, mealy steaming, and still too hot to chew, in her open mouth and, sniffing at the smoke and the October air, gazed wide-eyed across the field toward the nearby horizon, sectioned by telegraph poles and the upper third of the brickworks chimney.
Something was moving between the telegraph poles. My grandmother closed her mouth. Something was jumping about. Three men were darting between the poles, three men made for the chimney, then round in front, then one doubled back. Short and wide he seemed, he took a fresh start and made it across the brickyard, the other two, sort of long and thin, just behind him. They were out of the brickyard, back between the telegraph poles, but Short and Wide twisted and turned and seemed to be in more of a hurry than Long and Thin, who had to double back to the chimney, because he was already rolling over it when they, two hands’ breadths away, were still taking a start, and suddenly they were gone as though they had given up, and the little one disappeared too, behind the horizon, in the middle of his jump from the chimney.
Out of sight they remained, it was intermission, they were changing their costumes, or making bricks and getting paid for it.
Taking advantage of the intermission, my grandmother tried to spit another potato, but missed it. Because the one who seemed to be short and wide, who hadn’t changed his clothes after all, climbed up over the horizon as if it were a fence and he had left his pursuers behind it, in among the bricks or on the road to Brenntau. But he was still in a hurry; trying to go faster than the telegraph poles, he took long slow leaps across the field; the mud flew from his boots as he leapt over the soggy ground, but leap as he might, he seemed to be crawling. Sometimes he seemed to stick in the ground and then to stick in mid-air, short and wide, time enough to wipe his face before his foot came down again in the freshly plowed field, which bordered the five acres of potatoes and narrowed into a sunken lane.
He made it to the lane; short and wide, he had barely disappeared into the lane, when the two others, long and thin, who had probably been searching the brickyard in the meantime, climbed over the horizon and came plodding through the mud, so long and thin, but not really skinny, that my grandmother missed her potato again; because it’s not every day that you see this kind of thing, three full-grown men, though they hadn’t grown in exactly the same directions, hopping around telegraph poles, nearly breaking the chimney off the brickworks, and then at intervals, first short and wide, then long and thin, but all with the same difficulty, picking up more and more mud on the soles of their boots, leaping through the field that Vincent had plowed two days before, and disappearing down the sunken lane.
Then all three of them were gone and my grandmother ventured to spit another potato, which by this time was almost cold. She hastily blew the earth and ashes off the skin, popped the whole potato straight into her mouth. They must be from the brickworks, she thought if she thought anything, and she was still chewing with a circular motion when one of them jumped out of the lane, wild eyes over a black mustache, reached the fire in two jumps, stood before, behind, and beside the fire all at once, cursing, scared, not knowing which way to go, unable to turn back, for behind him Long and Thin were running down the lane. He hit his knees, the eyes in his head were like to pop out, and sweat poured from his forehead. Panting, his whole face a tremble, he ventured to crawl closer, towards the soles of my grandmother’s boots, peering up at her like a squat little animal. Heaving a great sigh, which made her stop chewing on her potato, my grandmother let her feet tilt over, stopped thinking about bricks and brickmakers, and lifted high her skirt, no, all four skirts, high enough so that Short and Wide, who was not from the brickworks, could crawl underneath. Gone was his black mustache; he didn’t look like an animal any more, he was neither from Ramku nor from Viereck, at any rate he had vanished with his fright, he had ceased to be wide or short but he took up room just the same, he forgot to pant or tremble and he had stopped hitting his knees; all was as still as on the first day of Creation or the last; a bit of wind hummed in the potato fire, the telegraph poles counted themselves in silence, the chimney of the brickworks stood at attention, and my grandmother smoothed down her uppermost skirt neatly and sensibly over the second one; she scarcely felt him under her fourth skirt, and her third skirt wasn’t even aware that there was anything new and unusual next to her skin. Yes, unusual it was, but the top was nicely smoothed out and the second and third layers didn’t know a thing; and so she scraped two or three potatoes out of the ashes, took four raw ones from the basket beneath her right elbow, pushed the raw spuds one after another into the hot ashes, covered them over with more ashes, and poked the fire till the smoke rose in clouds – what else could she have done?
My grandmother’s skirts had barely settled down; the sticky smudge of the potato fire, which had lost its direction with all the poking and thrashing about, had barely had time to adjust itself to the wind and resume its low yellow course across the field to southwestward, when Long and Thin popped out of the lane, hot in pursuit of Short and Wide, who by now had set up housekeeping beneath my grandmother’s skirts; they were indeed long and thin and they wore the uniform of the rural constabulary.
Translated by Ralph Manheim
Original title: Die Blechtrommel
Translation © 1961, 1962 Pantheon Books, a division of Random House Inc.
First published in Britain by Martin Secker & Warburg Limited 1962
The Random House Group Ltd
Excerpt selected by the Nobel Library of the Swedish Academy
Günter Grass – Banquet speech
Eure Majestäten und Ihre Königliche Hoheit, hocherfreute Preistäger, werte Gäste,
Lange ist’s her. Mitte September 1964 traf sich in der Nähe Stockholms, nämlich in Sigtuna, die „Gruppe 47”, eine Vereinigung deutschsprachiger Schriftsteller, die sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges gefunden hatte; oder besser: die der Einladung des Schriftstellers Hans Werner Richter gefolgt waren. Fortan lud er immer wieder junge Autoren zu den alljährlichen Treffen ein. So kam auch ich Mitte der fünfziger Jahre dazu. So war auch ich in Schweden dabei, als uns Gustav Korlén im Namen der Stockholmer Universität eingeladen hatte. Es war eine bewegte, literarisch streitbare Tagung. Wir lasen uns aus Manuskripten vor. Auch schwedische Schriftsteller waren dabei. Es sah so aus, als könne das zerrissene Band zwischen zwei Literaturen wieder geknüpft werden.
Deshalb möchte ich nun – in Erinnerung an die Tagung in Sigtuna – meines literarischen Mentors, Hans Werner Richter, der 1993 hochbetagt gestorben ist, dankbar gedenken. Er hat mir, dem jungen, ganz auf sich bedachten Autor, Toleranz beigebracht; ich lernte von ihm das aufmerksame Zuhören; dem Einzelgänger, der ich war, wurde durch ihn Kollegialität vermittelt. Auch ermunterte er mich, den Bürger im Schriftsteller zu Wort kommen zu lassen, und das nicht nur in Wahlkampfzeiten.
Damals, in Sigtuna, las ich den Kollegen aus dem Manuskript meines deutschen Trauerspiels „Die Plebejer proben den Aufstand” vor. Noch heute hallt in mir die Debatte nach, die meine streitbaren Dialoge ausgelöst hatten.
Das alles geschah in einem gastlichen Land, umgeben von schwedischen Freunden, die dem Wortgefecht der deutschsprachigen Gäste mit einigem Erstaunen zugehört haben mögen. Und weil ich mir gewis bin, dass die mir heute erwiesene Ehre auch meinem literarischen Mentor und der deutschsprachigen Literatur gilt, erhebe ich mein Glas im Gedenken an Hans Werner Richter und mit freundschaftlichem Gruss an Gustav Korlén. – Übrigens fand ich in Sigtuna, während Pausen im literarischen Streit, herrliche Pilze, unter ihnen Steinpilze, die auf Schwedisch „Karl Johanssvamp” heissen.
Günter Grass – Prosa
Utdrag ur Blecktrumman
English
Swedish
German

Illustration by Günter Grass
© Günter Grass & DTV
Nu var det emellertid måndagseftermiddag och min mormor satt vid potatiselden. Söndagskjolen hade kommit henne ett steg närmare in på livet medan det plagg som på söndagen hade njutit hennes kroppsvärme nu hängde helt söckent ytterst över hennes höfter. Hon visslade lite, utan att mena någon melodi, medan hon med hasselkäppen petade fram den första rostade potatisen ur askan. Hon lät den svalna en bit från elden varpå hon spetsade potatisen med det knastrande, förkolnade skalet på en kvist och förde den till sina torra spruckna läppar som nu inte längre visslade utan blåste jord och aska från potatisen.
Hon blundade medan hon blåste och då hon tyckte att hon hade blåst tillräckligt, öppnade hon först det ena, sedan det andra ögat, bet försöksvis med sina glesa men felfria tänder, höll ett ögonblick den ännu heta ångande potatisen i munnen, sög in röken och höstluften genom näsborrarna och stirrade med öppna ögon över åkern bort mot horisonten med dess rad av telegrafstolpar och den övre tredjedelen av tegelbruksskorstenen.
Något rörde sig mellan telegrafstolparna. Mormor slöt läpparna, knep ihop ögonen och mumsade på potatisen. Något rörde sig mellan telegrafstolparna, det var några som sprang. Tre karlar sprang mellan stolparna bortåt skorstenen, en av dem vände och tog ny sats, han verkade kort och bred och kom förbi, det såg ut som om han försvann i luften bakom skorstenen, medan de båda andra som var längre och smalare stannade och tycktes ha tappat lusten att följa efter.
Nu stod de och tog igen sig eller bytte kostym eller slog tegel och fick betalt för det.
Men min mormor använde pausen till att peta fram en ny potatis och såg hur den lilla korta och breda klättrade över horisonten som om den vore ett staket och lämnade efter sig de båda förföljarna bakom detta staket, antingen vid tegelbruket eller på vägen till Brenntau. Men han hade trots detta bråttom, han ville komma fortare än telegrafstolparna, han tog långa språng över åkern, sparkade av sig leran som fastnade under stövlarna, men det gick långsamt för honom, ibland såg det ut som om han stannade i luften i språnget, liten och bred som han var, och tog sig tid att torka svetten ur pannan, innan han åter satte fötterna på den nyplöjda potatisåkern som sträckte sig fram till hålvägen.
Och han nådde hålvägen och hade knappt försvunnit i den förrän de båda långa och magra, som under tiden måtte ha besökt tegelbruket, också klättrade över horisonten och kom stövlande i leran så att min mormor återigen hindrades att äta sin potatis, ty det var inte alla dagar man fick se tre vuxna karlar, om också vuxna på olika sätt, sno omkring bland telegrafstolparna, leka kurragömma kring tegelbruksskorstenen och språngvis eller släpande benen efter sig stövla fram över åkern, som Vincent hade plöjt för ett par dar sen, och försvinna i hålvägen, först den lilla och breda , sen de långa och smala.
Till slut var alla tre borta och min mormor kunde återgå till att spisa en nästan kallnad potatis. Hon blåste hastigt jord och aska av skalet, stoppade in hela potatisen i munnen och tänkte – om hon alls tänkte något – att de var väl från tegelbruket. Hon tuggade kretsformigt men hade inte tuggat färdigt förrän en av dem kom springande ur hålvägen, såg sig omkring med vilda ögon ovanför den kraftiga mustaschen, närmade sig elden med ett par tre språng, stod framför och bakom och bredvid elden samtidigt, än svor han, än var han rädd och visste inte vart han skulle ta vägen, kunde inte vända tillbaka ty bakom honom kom de magra fram ur hålvägen. Han slog sig på knäna, ögonen såg ut att vilja tränga ut ur sina hålor, svetten stod honom i pannan och flåsande och med darrande mustascher kröp han närmare sulorna, mormors skosulor, och såg upp mot henne som ett litet och brett djur så att mormor inte kunde fortsätta att mumsa på sin potatis; hon drog åt sig benen och tänkte inte längre på tegelbruket, teglet, tegelbrännarna och tegelslagarna utan lyfte kjolen, nej alla fyra kjolarna så högt att den lilla men breda mannen som inte tillhörde tegelbruket kunde krypa under dem; borta var han med mustaschen och såg inte mer ut som ett djur och var varken från Ramkau eller från Viereck, befann sig med sin rädsla under kjolen och slog sig inte mer på knäna, var varken bred eller liten och intog likväl sin plats; han glömde att flåsa och darra: det var tyst och stilla som på den första dagen eller den sista; vinden virvlade om ett tag med röken, telegrafstolparna sträckte sig bortåt i en ljudlös rad, tegelbrukets skorsten stod där hög och oberörd och hon, min mormor, slätade ordentligt till den översta kjolen och förstod inte riktigt varför det kändes så ovanligt på hennes hud under den fjärde. Men eftersom den första och andra och tredje låg släta och ordentliga återgick hon till potatisen, petade fram ännu ett par stycken ur askan, tog fyra råa ur korgen under sin högra armbåge, sköt in dem i glöden, öste över aska och rörde om i elden så att den flammade upp på nytt – vad annat kunde hon väl ha gjort?
Knappt hade mormors kjolar lagt sig till ro, knappt hade den tjocka röken från potatisblastelden som genom mannens slag mot knäna, platsbytet och mormors petande i elden förlorat sin riktning, åter vänt sig mot sydväst och utbrett sig gul över åkern, förrän de båda långa och magra som var efter den lilla men breda, nu under kjolarna installerade karlen, från hålvägen och det visade sig att de verkligen var långa och smala och av uniformen att döma tillhörde fältgendarmeriet.
Översättning av Nils Holmberg
Utdrag ur Blecktrumman
Originalets titel: Die Blechtrommel
© 1959 by Hermann Luchterhand Verlag, Darmstadt und Neuwied och Günter Grass
Rahms, Lund 1979
Günter Grass – Photo gallery
Günter Grass receiving his Nobel Prize from His Majesty
King Carl XVI Gustaf of Sweden at the Stockholm Concert Hall, 10 December
1999.
Copyright © FLT-Pica 1999,
SE-105 17
Stockholm, Sweden,
telephone: +46-8-13 52 40
Photo: Anders
Wiklund
Günter Grass after receiving his Nobel Prize from His
Majesty the King Carl XVI Gustaf of Sweden, 10 December 1999.
Copyright © The Nobel Foundation 1999
© The Nobel Foundation 1999. Photo: Hans Mehlin
The Prize Award Ceremony at the Stockholm Concert Hall. From left Günter Blobel, Günter Grass and Robert Mundell.
Copyright © The Nobel Foundation 1999
Princess Christina of Sweden and Nobel Laureate
in Literature Günter Grass shares a light moment at the Nobel Banquet.
© Scanpix Scandinavia 1999, S-105 17 Stockholm, Sweden, telephone, picture library: +46(0)8135555. Photo: James Adanson
The banquet at the Stockholm City Hall, 10 December 1999.
Nobel Prize laureate Günter Grass and his wife take to the dance floor.
© The Nobel Foundation 1999. Photo: Hans Pettersson
Photo: Hans Mehlin
Photo: Hans Mehlin
Günter Grass – Prose
Auszug aus dem Roman Die Blechtrommel
English
Swedish
German

Illustration by Günter Grass
© Günter Grass & DTV
Nun war es aber ein Montagnachmittag, an dem meine Großmutter hinter dem Kartoffelfeuer saß. Der Sonntagsrock kam ihr montags eins näher, während ihr jenes Stück, das es sonntags hautwarm gehabt hatte, montags recht montäglich trüb oberhalb von den Hüften floß. Sie pfiff, ohne ein Lied zu meinen, und scharrte mit dem Haselstock die erste gare Kartoffel aus der Asche. Weit genug schob sie die Bulve neben den schwelenden Krautberg, damit der Wind sie streifte und abkühlte. Ein spitzer Ast spießte dann die angekohlte und krustig geplatzte Knolle, hielt diese vor ihren Mund, der nicht mehr pfiff, sondern zwischen windtrocknen, gesprungenen Lippen Asche und Erde von der Pelle blies.
Beim Blasen schloß meine Großmutter die Augen. Als sie meinte, genug geblasen zu haben, öffnete sie die Augen nacheinander, biß mit Durchblick gewährenden, sonst fehlerlosen Schneidezähnen zu, gab das Gebiß sogleich wieder frei, hielt die halbe, noch zu heiße Kartoffel mehlig und dampfend in offener Mundhöhle und starrte mit gerundetem Blick über geblähten, Rauch und Oktoberluft ansaugenden Naslöchern den Acker entlang bis zum nahen Horizont mit den einteilenden Telegrafenstangen und dem knappen oberen Drittel des Ziegeleischornsteines.
Es bewegte sich etwas zwischen den Telegrafenstangen. Meine Großmutter schloß den Mund, nahm die Lippen nach innen, verkniff die Augen und mümmelte die Kartoffel. Es bewegte sich etwas zwischen den Telegrafenstangen. Es sprang da etwas. Drei Männer sprangen zwischen den Stangen, drei auf den Schornstein zu, dann vorne herum und einer kehrt, nahm neuen Anlauf, schien kurz und breit zu sein, kam auch drüber, über die Ziegelei, die beiden anderen, mehr dünn und lang, knapp aber doch, über die Ziegelei, schon wieder zwischen den Stangen, der aber, klein und breit, schlug Haken und hatte es klein und breit eiliger als dünn und lang, die anderen Springer, die wieder zum Schornstein hin mußten, weil der schon drüber rollte, als die, zwei Daumensprünge entfernt, noch Anlauf nahmen und plötzlich weg waren, die Lust verloren hatten, so sah es aus, und auch der Kleine fiel mitten im Sprung vom Schornstein hinter den Horizont.
Da blieben sie nun und machten Pause oder wechselten das Kostüm oder strichen Ziegel und bekamen bezahlt dafür.
Als meine Großmutter die Pause nützen und eine zweite Kartoffel spießen wollte, stach sie daneben. Kletterte doch jener, der klein und breit zu sein schien, im selben Kostüm über den Horizont, als wäre das ein Lattenzaun, als hätt’ er die beiden Hinterherspringer hinter dem Zaun, zwischen den Ziegeln oder auf der Chaussee nach Brenntau gelassen, und hatte es trotzdem eilig, wollte schneller sein als die Telegrafenstangen, machte lange, langsame Sprünge über den Acker, Ließ Dreck von den Sohlen springen, sprang sich vom Dreck weg, aber so breit er auch sprang, so zäh kroch er doch über den Lehm. Und manchmal schien er unten zu kleben, dann wieder solange in der Luft still zu stehn, daß er die Zeit fand, sich mitten im Sprung klein aber breit die Stirn zu wischen, bevor sich sein Sprungbein wieder in jenes frischgepflügte Feld stemmen konnte, das neben den fünf Morgen Kartoffeln zum Hohlweg hinfurchte.
Und er schaffte es bis zum Hohlweg, war kaum klein und breit im Hohlweg verschwunden, da kletterten auch schon lang und dünn die beiden anderen, die inzwischen die Ziegelei besucht haben mochten, über den Horizont, stiefelten sich so lang und dünn, dabei nich einmal mager über den Lehm, daß meine Großmutter wiederum nicht die Kartoffel spießen konnte; denn so etwas sah man nicht alle Tage, daß da drei Ausgewachsene, wenn auch verschieden gewachsene, um Telegrafenstangen hüpften, der Ziegelei fast den Schornstein abbrachen und dann in Abständen, erst klein und breit dann dünn und lang, aber alle drei gleich mühsam, zäh und immer mehr Lehm unter den Sohlen mitschleppend, frischgeputzt durch den vor zwei Tagen vom Vinzent gepflügten Acker sprangen und im Hohlweg verschwanden.
Nun waren alle drei weg und meine Großmutter konnte es wagen, eine fast erkaltete Kartoffel zu spießen. Flüchtig blies sie Erde und Asche von der Pelle, paßte sie sich gleich ganz in die Mundhöhle, dachte, wenn sie dachte: die werden wohl aus der Ziegelei sein, und kaute noch kreisförmig, als einer aus dem Hohlweg sprang, sich über schwarzem Schnauz wild umsah, die zwei Sprünge zum Feuer hin machte, vor, hinter, neben dem Feuer gleichzeitig stand, hier fluchte, dort Angst hatte, nicht wußte wohin, zurück nicht konnte, denn rückwärts kamen sie dünn durch den Hohlweg lang, daß er sich schlug, aufs Knie schlug und Augen im Kopf hatte, die beide raus wollten, auch sprang ihm Schweiß von der Stirn. Und keuchend, mit zitterndem Schnauz, erlaubte er sich näher zu kriechen, heranzukriechen bis vor die Sohlen; ganz nah heran kroch er an die Großmutter, sah meine Großmutter an wie ein kleines und breites Tier, daß sie aufseufzen mußte, nicht mehr die Kartoffel kauen konnte, die Schuhsohlen kippen ließ, nicht mehr an die Ziegelei, nicht an Ziegel, Ziegelbrenner und Ziegelstreicher dachte, sondern den Rock hob, nein, alle vier Röcke hob sie hoch, gleichzeitig hoch genug, daß der, der nicht aus der Ziegelei war, klein aber breit ganz darunter konnte und weg war mit dem Schnauz und sah nicht mehr aus wie ein Tier und war weder aus Ramkau noch aus Viereck, war mit der Angst unterm Rock und schlug sich nicht mehr aufs Knie, war weder breit noch klein und nahm trotzdem seinen Platz ein, vergaß das Keuchen, Zittern und Hand aufs Knie: still war es wie am ersten Tag oder am letzten, ein bißchen Wind klöhnte im Krautfeuer, die Telegrafenstangen zählten sich lautlos, der Schornstein der Ziegelei behielt Haltung und sie, meine Großmutter, sie strich den obersten Rock überm zweiten Rock glatt und vernünftig, spürte ihn kaum unterm vierten Rock und hatte mit ihrem dritten Rock noch gar nicht begriffen, was ihrer Haut neu und erstaunlich sein wollte. Und weil das erstaunlich war, doch oben vernünftig lag und zweitens wie drittens noch nicht begriffen hatte, scharrte sie sich zwei drei Kartoffeln aus der Asche, griff vier rohe aus dem Korb unter ihrem rechten Ellenbogen, schob die rohen Bulven nacheinander in die heiße Asche, bedeckte sie mit noch mehr Asche und stocherte, daß der Qualm auflebte – was hätte sie anderes tun sollen?
Kaum hatten sich die Röcke meiner Großmutter beruhigt, kaum hatte sich der dickflüssige Qualm des Kartoffelkrautfeuers, der durch heftiges Knieschlagen, durch Platzwechsel und Stochern seine Richtung verloren hatte, wieder windgerecht gelb den Acker bekriechend nach Südwest gewandt, da spuckte es die beiden Langen und Dünnen, die dem kleinen aber breiten, nun unter den Röcken wohnenden Kerl hinterher waren, aus dem Hohlweg, und es zeigte sich, daß sie lang, dünn und von Berufs wegen die Uniformen der Feldgendarmerie trugen.
© August 1959 by Hermann Luchterhand Verlag GmbH
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Gesetzt aus der Borgis Garamond
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Printed in Germany
Günter Grass – Nobel diploma
Copyright © The Nobel Foundation 1999
Artist: Bo Larsson
Calligrapher: Annika Rücker